Das antike Palmyra in 360° und 3D: Rekonstruktion von ZDF/Terra X und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Das Unesco-Welterbe Palmyra erlangte 2015 traurige Berühmtheit: Vor den Augen der Weltöffentlichkeit wurde „die Königin der Wüste“ durch die Terrormiliz Islamischer Staat systematisch zerstört. Ob ein Wiederaufbau jemals möglich sein wird, ist ungewiss. ZDF/Terra X und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz haben die antike Metropole in einem Virtual-Reality-Projekt nun digital rekonstruieren lassen.

Mehrere virtuelle Touren führen den Betrachter in 360°-Filmen durch die Highlights der antiken Stadt, wie den Bel-Tempel, das römische Theater, die Kolonnaden und den Hadrian-Bogen. Alle Darstellungen der antiken Gebäude entsprechen bis in die kleinsten Details dem aktuellen Stand der Forschung. Die Rekonstruktion ist das Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen Archäologen mit VR-Spezialisten der Firma men@work Media Services S.R.L. Sie wurde produziert von der Stein Film Produktion in Kooperation mit dem ZDF und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

ZDF-Programmdirektor Dr. Norbert Himmler: „Mit diesem Projekt ist es uns gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gelungen, Geschichte für die nächsten Generationen erfahrbar und erlebbar zu machen und physisch Verlorengegangenes ein Stück weit wieder zum Leben zu erwecken.“

Prof. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz: „Die Zerstörung Palmyras durch den IS war der Versuch, den Menschen in Syrien ihre historische Erinnerung zu nehmen – eine Erinnerung an eine einzigartige multikulturelle und multireligiöse Metropole. Die virtuelle Rekonstruktion kann kein Ersatz, dafür aber ein eindringlicher Aufruf dazu sein, dass das Engagement zum Erhalt und Wiederaufbau der Welterbestätte nicht nachlassen darf.“

Die größten Herausforderungen für die Computerspezialisten waren die Menge der Daten und die Komplexität der Anlagen. In Abstimmung mit Archäologen des Vorderasiatischen Museums wurde überprüft, dass Anlage und Texturierungen der Plätze, Straßen und Gebäude korrekt sind. Stück für Stück wurden die Prachtbauten Palmyras digital rekonstruiert, allein 80 Kilometer laufende Fassadenfläche im Computer virtuell aufgebaut, modelliert und texturiert. Nach über einem Jahr und mehr als 2.000 Arbeitsstunden kann Palmyra als virtuelle Rekonstruktion unter palmyra.zdf.de oder in der ZDF-VR-App erlebt werden.

Die wichtigsten Stadtteile Palmyras können in drei in sich abgeschlossenen Touren von je circa fünf Minuten mithilfe einer VR-Brille, einem Smartphone mit Cardboard-Brille oder auch am Desktop-Computer erkundet werden. Ergänzend zu den drei Stadttouren wird der User durch ein futuristisch gestaltetes virtuelles Museum geführt, in dem historische Fotos und Fundstücke aus Palmyra präsentiert werden.

 

Info: www.zdf.de , www.preussischer-kulturbesitz.de

 

Das antike Palmyra in 360° und 3D (Foto: ZDF/men work Media Services)