Nüssli realisiert Mirage Gstaad von Doug Aitken

Das Kunstprojekt „Elevation 1049: Frequencies“ startete Anfang Februar 2019 und präsentiert Mirage Gstaad, eine neue ortsspezifische Aussenskulptur des Künstlers Doug Aitken. Sie wird zwei Jahre lang in Gstaad zu besichtigen sein und die Gebirgslandschaft und die wechselnden Jahreszeiten reflektieren und mit ihnen interagieren. Nüssli realisierte die Skulptur in Form eines Holzhauses nach Vorgaben des Architekten.

Während einer intensiven Planungsphase von anderthalb Monaten entwickelten die Nüssli Ingenieure eine Konstruktion, die alle Statik-Auflagen sowie gestalterischen Anforderungen erfüllte. Die statischen Vorschriften verlangen – da die Außenskulptur begehbar ist, in den Bergen gebaut ist und auch im Winter steht, dass sie Schneelasten von 470 kg/m2 zu erfüllen hat.

Der Künstler entwarf die Fassade vollständig verspiegelt und hatte dabei den ästhetischen Anspruch, dass das Montagesystem nicht zu sehen sein darf. Das Nüssli Team testete verschiedene Befestigungsmöglichkeiten und Werkstoffe, um sicherzustellen, dass sich die Fassadeplatten sowohl bei sommerlich-warmen als auch bei winterlich-kalten Temperaturen nicht verziehen und immer eine gleichmässig plane Spiegelfläche aufweisen.

Innerhalb zwei Wochen entstand auf einem temporären Schraubfundament eine Holzbau-Unterkonstruktion, die in weiteren vier Wochen mittels eines speziell entwickelten Einhängesystems mit den Spiegel-Verbundplatten aufwändig verkleidet wurde. Ausser dem Boden sind alle Wände innen und außen verspiegelt.

Das 180 Quadratmeter große Kunstobjekt steht in 1.100 Metern Höhe entlang eines Wanderweges. Der Standort machte die Logistik aufwändig, da die Ladungen von den großen LKW auf ein kleines Fahrzeug umgeladen werden mussten. Außerdem befindet sich die Skulptur nah an einem Flughafen, was eine Abstimmung mit dem Flughafen notwendig machte in Bezug auf mögliche Einflüsse der Spiegelungen auf die Piloten. Zusammen mit der Vogelwarte Sempach wurde zudem ein Schutz für die Vögel entwickelt: Alle drei Zentimeter weist die Fassade einen schwarzen Querstreifen auf, der das Gebäude für die Vögel sichtbar macht.

Info: www.elevation1049.org , www.nussli.com

Mirage Gstaad (Fotos: Stefan Altenburger)