Neukonzeption des Salinemuseums Halle
Eine Fördermittelzusage des Bundes in Höhe von einer Million Euro hat die Stadt Halle (Saale) für die Neukonzeption des Salinemuseums Halle erhalten. Die Fördermittel der Bundesregierung stammen aus dem Programm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK), in dem der Bund in der Regel gemeinsam mit den Ländern Investitionsmaßnahmen zum Erhalt und zur Profilierung national bedeutsamer Kultureinrichtungen fördert. Das Land Sachsen-Anhalt beteiligt sich mit weiteren 660.000 Euro an der Neuausrichtung des Museums. So hoch ist auch der Eigenanteil der Stadt. Das neue Salinemuseum der Stadt Halle (Saale) ist eines von bundesweit 26 national bedeutsamen Kultureinrichtungen, für die die Kulturstaatsministerin jetzt insgesamt 16,2 Millionen Euro bereitgestellt hat.
Bürgermeister Egbert Geier: „Ich freue mich sehr, dass wir uns mit unserem Antrag und dem ihm zu Grunde liegenden Konzept durchsetzen konnten, das eine breite Beteiligung von Experten, aber auch der Hallenserinnen und Hallenser umfasst. Die erfolgreiche Einwerbung der Fördermittel ist ein wichtiger Grundstock für den weiteren Ausbau des Salinemuseums. Mein Dank gilt dem Bund und dem Land, besonders der Bundestagsabgeordneten und Vorsitzenden des Kulturausschusses des Bundestages, Katrin Budde, sowie allen Unterstützern auf politischer Ebene. Ich danke auch dem Fachbereich Kultur der Stadt, der mit dem Aufbaustab für das Museum das Konzept für das neue Salinemuseum erarbeitet hat.“
Ingo Beljan, Leiter des Aufbaustabes für das Salinemuseum: „Die Neukonzeption hat das Ziel, im authentischen Industriedenkmal der Saline einen starken industriekulturellen und touristischen Leuchtturm für Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle (Saale) zu etablieren. Die Abbildung und Aufarbeitung von Transformationserfahrungen bereits vor 1989/90, aber auch im Rahmen der Wiedervereinigung, werden dabei im Zeichen von digitaler Transformation gedeutet und vermittelt.“
Die wichtigste Säule der Museums-Neuentwicklung ist die thematische Erweiterung zu einem modernen Industriemuseum. In der neuen Dauerausstellung wird in der Großsiedehalle Süd die Industriegeschichte der Salzproduktion in Halle (Saale) neben der Geschichte der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle thematisiert.
Mit Hilfe eines innovativen Sanierungskonzept werden in der Großsiedehalle Nord aktuell wichtige Elemente der inneren Gebäudestruktur nach dem Prinzip „Das Gebäude als Maschine“ freigelegt, sichtbar gemacht sowie ehemalige Gerätschaften und Teile industrieller Anlagen gesichert. Geplant ist, diese Fundstücke als Spuren vergangener Industriegeschichte wirkungsvoll auszustellen, die freigelegten Gebäudeteile attraktiv zu inszenieren und die ehemaligen Arbeitswelten in der Saline mit Hilfe von Augmented Reality und Multivision erlebbar zu machen. Am Beispiel der Historie der halleschen Saline, ihren Technologien, Vernetzungen und der eigenen Transformationsgeschichte werden zukünftig auch Fragen von Technologie- und Strukturwandel, Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung thematisiert und vermittelt.
Das zukünftige Profil sieht außerdem Wechselausstellungen vor, deren Schwerpunkt die Auseinandersetzung mit Gegenwarts- und Zukunftsfragen besonders innerhalb der Themen Salz, Umwelt, Digitalisierung und Strukturwandel sein wird.
Info: www.salinemuseum.de