Museum Friedland: Erweiterung schreitet voran

Bei einem Besuch im Museum Friedland haben der niedersächsische Finanzminister Gerald Heere, Prof. Joachim Schachtner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Anett Janiszewski, stellvertretende Leiterin des Staatlichen Baumanagements Südniedersachsen, und Museumsverwaltungsleiter Klaus Hausmann gemeinsam den Grundstein und damit einen weiteren Meilenstein für den sogenannten zweiten Bauabschnitts des Museums gelegt.

Grundsteinlegung (Foto: Stephan Beuermann)

Der für das Staatliche Baumanagement zuständige Finanzminister Gerald Heere erklärte dazu: „Die Museumserweiterung ist sowohl hinsichtlich seiner zukünftigen Verwendung als auch baufachlich ein sehr spannendes und hochaktuelles Vorhaben. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, alle öffentlichen Liegenschaften bis 2035 in der Gesamtbilanz klimaneutral zu bewirtschaften. Damit stehen auch die bereits laufenden Baumaßnahmen vor besonderen Herausforderungen. Umso mehr freut es mich, dass bei dieser Baumaßnahme die Kriterien des Nachhaltigen Bauens berücksichtigt werden. Im Ergebnis werden die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes mehr als erfüllt.“

2016 als deutschlandweit eines der ersten Migrationsmuseen mit dem Schwerpunkt Flucht und Vertreibung eröffnet, ist das Museum Friedland inzwischen zu einer festen Instanz für die museale Darstellung von Migrationsgeschichte und -gegenwart geworden. Es dokumentiert und erforscht die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland, durch das seit seiner Öffnung im September 1945 rund 4,5 Millionen Menschen nach Deutschland gekommen sind. Während die bestehende Dauerausstellung „Fluchtpunkt Friedland“ im historischen Bahnhofsgebäude die Geschichte des Lagers bis 2015 darstellt, wird sich die Dauerausstellung im Erweiterungsbau mit der Migration nach Deutschland von 2011 bis in die heutige Zeit hinein beschäftigen.

„Der zweite Bauabschnitt ist deshalb so wichtig, weil er im Museum Friedland das Thema Flucht und Migration bis in die Gegenwart fortführt. Die Erweiterung schafft Raum, sich zu informieren und bietet Chancen zum Dialog. Solche Orte sind wichtig für eine demokratische Gesellschaft. Sie helfen, ein gemeinsames Verständnis für das gesellschaftliche Zusammenleben zu entwickeln.“, betont Kulturstaatssekretär Prof. Joachim Schachtner,

Gleichzeitig mit der Grundsteinlegung wurde auch eine Zeitkapsel befüllt. Neben aktuellen Titelblättern der Tageszeitungen und einer Sammlung mit persönlichen Ideen und Wünschen, wie Friedland in 2073 aussehen könnte, wurde unter anderem auch ein Puzzle mit einer spielerischen Ansicht von Ort und Lager mit in der Kapsel für die nächsten 50 oder mehr Jahre verschlossen.

Die Eröffnung des Erweiterungsgebäudes, das dann auch ein Museumskaffee beherbergen wird, ist für 2025 geplant. Im Rahmen des Bauvorhabens sieht auch die Realisierung eines „Kunst am Bau“-Projektes vor. Die Investitionen für den gesamten zweiten Bauabschnitt belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro. Zehn Millionen werden vom Bund beigesteuert. „Mit dem Neubau erhält das Museum einen attraktiven Ort der Begegnung“, so Anett Janiszewski vom Staatlichen Baumanagement Südniedersachsen. „Die Besucherinnen und Besucher können sich auf großzügigen und flexiblen Ausstellungsflächen informieren. Und die Beschäftigten erhalten mit den modernen Räumen optimale Arbeitsbedingungen.“

Info: www.museum-friedland.de

Grundsteinlegung (Foto: Stephan Beuermann)