Atelier Brückner übernimmt Gestaltung des Süd- und Südwestbaus des Germanischen Nationalmuseums
Nachdem das Berliner Büro des britischen Architekten David Chipperfield mit der Sanierung des sogenannten Süd- und Südwestbaus des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg beauftragt wurde, steht jetzt auch der Gestalter für die Sammlungspräsentation fest: Das Atelier Brückner aus Stuttgart wird das Design für die neukonzipierte Dauerausstellung verantworten.
Herausfordernd wird für die erfahrenen Ausstellungsgestalter und Szenografen der sensible Umgang mit der Architektur der Nachkriegsmoderne von Sep Ruf werden. Das denkmalgeschützte Gebäude verfügt über drei Etagen und ein emporenartig geöffnetes Halbgeschoss. Die rund 5.000 Quadratmeter sollen komplett neu eingerichtet werden und künftig Objekte zur Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts zeigen. Bis Herbst 2023 sollen das inhaltliche Konzept und die Auswahl der Exponate vorliegen. Danach kann das Atelier Brückner mit der Detailplanung beginnen.
„Wir gestalten und inszenieren in denkmalgeschütztem Baubestand. Das Gebäude gleicht einer großen Vitrine mit historisch gesetzter Ausstellung. Das ist eine besondere Aufgabe und Verpflichtung zugleich. Wir freuen uns darauf“, sagt Shirin Frangoul-Brückner, Geschäftsführerin bei Atelier Brückner. Die Neukonzeption wird Gemälde, Skulpturen und herausragende kunstgewerbliche Objekte umfassen, aber auch technische Geräte, Musikinstrumente, Spielzeug und vieles mehr. Die Vielfalt und Heterogenität der Exponate reicht vom knapp sieben Meter breiten Historienbild der „Amazonenschlacht“ bis zu einer kleinen, beschrifteten Tigermuschel, von Rittern aus Zinn über ein Vélocipède bis zu den Schreibtischen der Brüder Grimm. Die Präsentation der Objekte und die Raumgestaltung müssen zeitgemäß und zeitlos zugleich sein. Sie werden das künftige Bild des Germanischen Nationalmuseums prägen.
Generaldirektor Prof. Dr. Daniel Hess: „Mit der Neukonzeption unserer Dauerausstellung werden wir nicht nur die Kunst und Kultur des 19. Jahrhunderts neu und moderner präsentieren, sondern auch ihre Auswirkungen auf die Gegenwart stärker herausarbeiten. Wir sind Kinder des 19. Jahrhunderts mit seinen vielen Widersprüchlichkeiten, den Veränderungen und dem steten Wandel. Keine Zeit hat uns stärker geprägt.“