Online-Konferenz: Das Kunstmuseum im digitalen Zeitalter

Die Tagungsreihe des Wiener Museums Belvedere zur digitalen Transformation von Kunstmuseen geht in die nächste Runde. Der Fokus der fünften internationalen Konferenz liegt auf dem Metaverse – einer verkörperten Virtual-Reality-Erfahrung – und dessen Verbindung zu Kulturinstitutionen. Im Anschluss an vier Online-Panels finden Workshops und eine Podiumsdiskussion vor Ort im Belvedere 21 statt.

Die von der globalen Covid-19-Pandemie ausgehende Digitalisierung des Alltags trug wesentlich dazu bei, die Metaverse-Debatte auch in den kulturellen Bereich zu tragen. Während Metaverse von einigen als Vermarktung einer Idee aus den 1990er-Jahren betrachtet wird, ist es für andere einer der wichtigsten Trends der Zukunft, der alles revolutionieren wird – nicht zuletzt Kulturinstitutionen und Museen.

Mit dem Launch der NFTs von Gustav Klimts Kuss verkündete das Belvedere Anfang 2022 seinen Einstieg ins Metaverse. Die dadurch angestoßenen Debatten nimmt das Museum zum Anlass, sich kritisch mit dem imaginierten Metaverse auseinanderzusetzen und komplexen Fragen nachzugehen: Wie sieht ein Kunstmuseum im Metaverse aus? Welche Rolle soll es darin spielen? Welche Aspekte des Metaverse wie Augmented und Virtual Reality oder NFTs sollten im Kulturbereich prioritär verfolgt werden? Und wie werden sich diese Entwicklungen in den kommenden Jahren auf die gesellschaftliche Rolle von Museen auswirken?

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: „Mit dieser Konferenz haben wir vor fünf Jahren ein Forum etabliert, das international einen fruchtbringenden Austausch zum Thema Digitalisierung ermöglicht und zukunftsweisende Fragen erörtert. Ziel der diesjährigen Tagung ist, eine kritische Auseinandersetzung mit dem Metaverse im kulturellen Feld anzustoßen.“

Internationale Experten thematisieren in vier Online-Themenblöcken immersive Erfahrungen zwischen Virtualität und Realität, die Verlinkung von Kulturerbe-Daten, den Wertediskurs rund um das Metaverse und NFTs sowie die Selbstwahrnehmung und die soziale Rolle von Museen. Den Auftakt bildet am 16. Januar ein Panel zum Thema NFTs & Blockchain, bei dem es um die musealen Erfahrungen mit Non-Fungible Tokens geht. Um 19 Uhr steht die Keynote Lecture von Johanna Drucker (University of California, Los Angeles) zum Thema The Virtual Muse(um): Authenticity, Immersion, and New Forms of Delusion auf dem Programm. Weitere Panels umreißen die Themen Meta-Spaces (am 17. Januar), Linked Open Data (am 18. Januar) sowie Participation & Gamification (am 19. Januar).

Unter dem Motto „think global, act local“ werden am Freitag (20. Januar) auch Veranstaltungen vor Ort im Belvedere 21 angeboten. Lokale Experten beleuchten mit angemeldeten Teilnehmenden in Workshops unter anderem NFTs, Augmented Reality oder Daten-Visualisierungen aus verschiedenen Perspektiven. Bei der abschließenden Podiumsdiskussion spricht Christian Huemer, Leiter des Belvedere Research Center, im Blickle Kino mit Claus Pias (Leuphana Universität Lüneburg), Johanna Pirker (Ludwig-Maximilians-Universität München; Technische Universität Graz) und Christa Sommerer (Kunstuniversität Linz) über Themen wie digitales Bild, Gamifizierung und künstliche Intelligenz.

Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos.

Für Veranstaltungen vor Ort ist eine Anmeldung erforderlich.

Info: www.belvedere.at/digitalmuseum2023