Baustart für neues Naturkundemuseum im Bowlingtreff

Der Bau des Naturkundemuseums Leipzig im früheren Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz wird konkret: Nach Abschluss der Vorplanungen soll es im März des kommenden Jahres mit den ersten Arbeiten losgehen. Das geht aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters hervor. Der Stadtrat muss den 975.000 Euro kostenden Entkernungsmaßnahmen am Bestandsgebäude noch zustimmen. Eine Visualisierung des beauftragten Leipziger Architekturbüros W&V Architekten zeigt zudem, wie das Gebäude künftig aussieht, das bis 2029 eröffnet werden soll. Die Ausstellungsplanung und Szenografie übernimmt das Büro Kocmoc.

Visualisierung (Entwurf: ARGE W&V Architekten, bbz landschaftsarchitekten, Staupendahl & Partner/Visualisierung: Lindenkreuz Eggert)

„Trotz der vielen aktuellen Herausforderungen setzt Leipzig ganz bewusst auf ein modernes Naturkundemuseum mit Bildungsauftrag und wissenschaftlichem Anspruch. Die Bürgerinnen und Bürger identifizieren sich sowohl mit dem Bowlingtreff als auch mit dem Naturkundemuseum. Ich bin überzeugt, dass das Projekt ein Leuchtturm mit überregionaler Ausstrahlung und einem großen Mehrwert für die Stadt Leipzig wird“, sagt Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke.

„Ich freue mich, dass es nun endlich losgeht und unsere Visionen greifbarer werden. Mit den Entwürfen von W&V Architekten öffnet sich das Museum nach außen und schafft Ein- und Ausblicke, die neugierig auf mehr machen. Gleichzeitig wird dem herausragenden Baudenkmal Bowlingtreff mit den behutsamen architektonischen Impulsen eine sensible bauliche Fassung gegeben, welche diesem Leipziger Juwel zusätzliche Strahlkraft verleiht und seine prominente Rolle auf dem Leuschnerplatz manifestiert“, sagt Dr. Ronny Maik Leder, Direktor des Naturkundemuseums Leipzig.

Mit dem eigentlichen Umbau ab 2024 erhält das Gebäude einen öffnenden Schwung hin zum Eingangsgebäude durch Umgestaltung der bislang flachen Dächer über den unterirdischen Hallen. Die Decke der Westhalle wird angehoben; auf der Ostseite wird Material aufgeschüttet. Dadurch werden auch die Dimensionen des hauptsächlich unter der Erde liegenden Baus nach außen hin sichtbar. Durch die Gestaltung werden auch Inhalte des Museums aufgegriffen: So verdeutlicht eine vertikale Raumspalte an der Westhalle die geologische Schichtung und macht Erdgeschichte erlebbar.

Planungsteam (Foto: Stadt Leipzig/Peter Eichler)

Ursprünglich wurde das rund 15 Meter tiefgehende Bestandsgebäude 1925/26 als unterirdisches Umspannwerk errichtet und 1986/87 nach Entwürfen von Winfried Sziegoleit zu einer Freizeitsportstätte umgeplant und um das achteckige Eingangsbauwerk (Oktagon) erweitert. Bis 1997 wurde das Gebäude unter dem Namen „Bowlingtreff“ genutzt und steht seitdem leer.

In einem zeitgemäßen Museumskonzept, welches verständlich und unterhaltsam Wissen vermitteln soll, werden zukünftig in der Westhalle des Bowlingtreffs die Dauerausstellung und in der Osthalle die Sonderausstellungen untergebracht. In drei Hauptinszenierungen sollen in der Dauerausstellung Aspekte der Leipziger Erdgeschichte, prähistorische Lebenswelten, die Kunst der Präparation sowie das beeindruckende Spektrum Leipziger Wissenschaftshistorie beleuchtet werden.

Info: www.leipzig.de , www.kocmoc.net

Visualisierung (Entwurf: ARGE W&V Architekten, bbz landschaftsarchitekten, Staupendahl & Partner/Visualisierung: Lindenkreuz Eggert)

Planungsteam (Foto: Stadt Leipzig/Peter Eichler)