Anlaufstelle „Green Culture“ soll 2023 starten

Wie können Kultur und Medien nachhaltiger werden? Welche Ideen und Projekte gibt es bereits, um die ökologische Transformation von Kunst, Kultur und Medien voranzutreiben? Diese Fragen standen im Fokus einer Veranstaltung, zu der Kulturstaatsministerin Roth Akteure aus der Kultur- und Medienbranche eingeladen hat. Sie war Auftakt für ein umfassendes Tagungsprogramm, das im kommenden Jahr in die Gründung der Anlaufstelle „Green Culture“ münden soll.

Podiumsdiskussion mit Kulturstaatsministerin Roth (Foto: BKM/Maurice Weiss/Ostkreuz)

Die steigenden Energiepreise setzen der Kultur- und Medienbranche derzeit enorm zu. Und sie machen einen ressourcenschonenden und energiesparenden Betrieb auch in diesem Bereich umso dringlicher. Mit Blick auf die zahlreichen, sich derzeit überlagernden Krisen und die großen Herausforderungen, die sie auch für Kultur und Medien mit sich bringen, erklärte Claudia Roth zu Beginn der Veranstaltung: „Machen wir daraus einen Aufbruch in eine klimagerechtere Zukunft, von der wir alle profitieren, die Wirtschaft, der Zusammenhalt Europas, aber eben auch die Kultur, das Lebenselixier unserer Demokratie“.

Auf Einladung der Kulturstaatsministerin waren Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur und Medien am 18. November im Haus der Berliner Festspiele zusammengekommen, um sich miteinander über Möglichkeiten und Wege in einen klima- und ressourcenschonenden Kultur- und Medienbetrieb auszutauschen. Roth skizzierte in ihrem Eingangsstatement die Vielzahl an Maßnahmen, die zur nachhaltigen Entwicklung des Kunst-, Kultur- und Medienbetriebs nötig sind – vom ökologischen Umbau der Kultur- und Medieneinrichtungen bis zum vorausschauenden Klimaschutz. „Und um all diese notwendigen Maßnahmen koordinieren und rasch umsetzen zu können, hat mein Haus ein neues Referat für Kultur und Nachhaltigkeit eingerichtet mit dem Ziel, eine Kultur der Nachhaltigkeit zu stärken“, so Roth.

Dass die ökologische Transformation von Kunst, Kultur und Medien jedoch nur in einer gemeinschaftlichen Anstrengung gelingen kann – das machte die Kulturstaatsministerin dabei sehr deutlich. Um erfolgreich zu sein, sei die Politik auf guten Austausch und enge Zusammenarbeit mit der Kultur- und Medienbranche angewiesen, betonte die Staatsministerin.

„Veränderung ist möglich“, so Claudia Roth. Das zeigten die unglaublich vielen Initiativen für mehr Nachhaltigkeit in Kultur und Medien, die bereits existierten. Einige von ihnen präsentierten bei der Veranstaltung ihre Projekte. Vorgestellt wurden beispielsweise Programme und Projekte der Kulturstiftung des Bundes, der Oper Leipzig und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.

Melinda Weidenmüller vom Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien gab zudem einen Einblick in die bereits laufenden Vorbereitungen für die Anlaufstelle „Green Culture“. Sie ist eines der zentralen kulturpolitischen Vorhaben der Ampelregierung im Koalitionsvertrag. Ziel ist es, eine zentrale Stelle zu schaffen, die für Wissenstransfer sorgt, Best Practice-Beispiele gibt und Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung im Kultur- und Mediensektor aufzeigt.

Die Anlaufstelle soll im kommenden Jahr in einem partizipativen Prozess mit maßgeblichen Akteuren aus Kultur, Politik sowie den künstlerischen Dachverbänden entwickelt werden. Dafür sollen deutschlandweit mehrere Regionalkonferenzen stattfinden, bei denen alle Beteiligten Ideen, Wünsche und Anforderungen einbringen können. Kulturstaatsministerin Roth lud bei der Veranstaltung in Berlin alle Gäste zur Mitwirkung ein.

Info: www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskanzleramt/staatsministerin-fuer-kultur-und-medien/kultur/nachhaltigkeit-1967426

Podiumsdiskussion mit Kulturstaatsministerin Roth (Foto: BKM/Maurice Weiss/Ostkreuz)