MoMA meets Ferdinandeum: Die Ausstellung als Kunstwerk

Wie wird eine Ausstellung zum Erlebnis? Ab September schlägt das Ferdinandeum mit Blick auf René d’Harnoncourt eine Antwort auf diese Frage vor. Von 1941 bis 1967 gestaltete er Ausstellungen für das Museum of Modern Art (MoMA) in New York. Die Rolle von Ausstellungsarchitekt, Kurator und Kunstliebhaber vereinte er dabei in einer Person. Das Ergebnis seiner Arbeit begeisterte oft, indem es die Besucher auf ihrem Rundgang mit spannenden Gestaltungsideen überraschte. Heute erzählen herausragende Raumentwürfe sowie akribische Zeichnungen der Ausstellungsstücke von den berührenden Präsentationen und der besonderen Herangehensweise d’Harnoncourts. Mit „Die Ausstellung als Kunstwerk. René d’Harnoncourt für das MoMA“ blickt das Ferdinandeum auf die Arbeit eines besonderen Gestalters sowie hinter die Kulissen der Museumsarbeit.

Blick in die Ausstellung „Die Ausstellung als Kunstwerk“ (Fotos: Wolfgang Lackner)

René d’Harnoncourt (1901, Wien – 1968, New York), gebürtiger Österreicher und ausgebildeter Chemiker, gelang es dank seiner persönlichen Leidenschaft für Kunst, als Quereinsteiger im Ausstellungsdesign Fuß zu fassen. Sein zeichnerisches Talent und die Fähigkeit, Kunst genau wahrzunehmen eröffneten ihm eine neue Berufslaufbahn. Diese begann in den 1920er-Jahren in Mexiko und setzte sich 1933 in New York fort. Ab 1930 realisierte d‘Harnoncourt wichtige Ausstellungen, ab 1941 auch für das New Yorker MoMA. Von 1949 bis 1968 war er hier als Direktor tätig, arbeitet aber weiterhin an der Gestaltung von Ausstellungen.

Blick in die Ausstellung „Die Ausstellung als Kunstwerk“ (Fotos: Wolfgang Lackner)

Zahlreiche Entwürfe und Zeichnungen geben bei der Ausstellung einen detaillierten Einblick in sein Schaffen. Die zu präsentierenden Objekte zeichnete d’Harnoncourt oft aus dem Gedächtnis, gruppierte sie und entwickelte daraus einen erzählerischen Rundgang durch die Ausstellung, der ein Erleben der Kunst ermöglichte. Diese Ansichten geben bei der Schau im Ferdinandeum einen Eindruck vom harmonischen Zusammenspiel der Gestaltungselemente, das der Ausstellungsmacher beherrschte. Ergänzend zu den Zeichnungen d’Harnoncourts lässt sich der Entstehungsprozess der gegenwärtigen Präsentation im Ferdinandeum anhand von Gesprächsausschnitten zwischen den Ausstellungsmachern nachverfolgen. So gewährt „Die Ausstellung als Kunstwerk“ einen kleinen Einblick in einen sonst unsichtbaren Teil der Museumsarbeit. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Archiv des MoMA.

Blick in die Ausstellung „Die Ausstellung als Kunstwerk“ (Fotos: Wolfgang Lackner)

Info: www.tiroler-landesmuseen.at

Blick in die Ausstellung „Die Ausstellung als Kunstwerk“ (Fotos: Wolfgang Lackner)