10×17: Wiener Museen erwecken UN Nachhaltigkeitsziele zum Leben

Seit Mai beschäftigen sich zehn Wiener Museen intensiv mit den 17 UN Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Begleitet werden sie dabei von ICOM Österreich und OekoBusiness Wien, dem Umweltserviceprogramm der Stadt Wien für Unternehmen. Nun starten die ersten daraus entstandenen Projekte und Maßnahmen: Von Ausstellungen zu nachhaltigem Konsum und Nähworkshops für Jugendliche gibt es eine Vielfalt zum Lernen, Erleben und Mitmachen. Auch strukturell wurden Maßnahmen angestoßen – so wurden interne Prozesse analysiert, um etwa die Ausstellungsproduktion nachhaltiger zu gestalten.

10x17 (Grafik: ICOM Österreich)

Das Dom Museum Wien, das Haus der Geschichte Österreich, das Jüdische Museum der Stadt Wien, das KunstHausWien GmbH – Museum Hundertwasser, das MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst, das MuseumsQuartier Errichtungs- und BetriebsgesmbH, das Sigmund Freud Museum, das Österreichsiches Museum für Volkskunde, das Wien Museum und die Vereinigung bildender Künstler Secession haben in den letzten Monaten je zwei SDGs ausgewählt, um sich auf künstlerischer, struktureller oder der Verwaltungsebene damit auseinanderzusetzen. Ziel war es, die SDGs in den Museen zu verankern und sowohl nach innen als auch nach außen wirken zu lassen. Dabei wurden sowohl technische Maßnahmen wie Recycling- oder Begrünungskonzepte (MuseumsQuartier und KunstHausWien) oder Konzepte zur Energieautarkie (Volkskunde Museum) ausgearbeitet, als auch Ausstellungs- und Vermittlungskonzepte wie etwa die „Aktionswoche gegen Antisemitismus“ (Haus der Geschichte), TikTok Proteste gegen die Fast Fashion Welt (MAK), Führungen zum Thema Geschlechtergleichheit (Sigmund Freud Museum), ein Mini-Podcast mit dem Titel #futurefactory, der jungen Frauen eine Stimme gibt (Dom Museum), eine Ausstellung zum Thema Care (Jüdisches Museum) sowie Dachführungen zu den hauseigenen Bienenstöcken (Secession), um die Bedeutung dieser Lebewesen für unser eigenes Leben aufzuzeigen.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky begrüßt das Engagement: „Wir wollen in Wien bis 2040 klimaneutral sein – zu diesem Ziel können auch Kulturinstitutionen und Museen einen wesentlichen Beitrag leisten. Dies zeigt die Initiative 10 Museen x 17 SDG, eindrucksvoll auf. Sie zielt auf Bewusstseinsbildung und Sichtbarkeit ab, sowohl nach innen, gegenüber allen Mitarbeiter*innen, als auch nach außen, gegenüber der Öffentlichkeit, das heißt den Besuchern und Stakeholdern. Sie fördert den Dialog und Diskurs um eine gute Zukunft für Alle. So können wir gemeinsam eine nachhaltige Zukunft entwickeln und gestalten.“

„Wie können Museen mit Kunst und Kultur ein Bewusstsein für ein ökologisch und sozial gerechtes Zusammenleben aller schaffen? Es ist eine zentrale Aufgabe der musealen Arbeit, gesellschaftsrelevante Themen und Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und an die Herausforderungen der Zukunft zu knüpfen. Die SDGs sind dabei hervorragende, allgemein gültige Entwicklungsziele und bieten einen idealen inhaltlichen Rahmen. Im Anschluss an das Vorjahresprojekt 17 Museen 17 SDGs setzt ICOM Österreich mit der Einladung an zehn Wiener Museen eine erfolgreiche Initiative fort, die zeigen soll, dass Museen die SDGs ernst nehmen und konkrete Beiträge dazu leisten“, so Bettina Leidl, Präsidentin, ICOM Österreich. Einige der Projekte haben bereits konkrete Starttermine, manche befinden sich noch in der Planung. Fest steht schon jetzt: sie werden Wirkung zeigen.

Info: icom-oesterreich.at

10×17 (Grafik: ICOM Österreich)