Produktionsstätte K30 in Stuttgart wird zur temporären Galerie

Das Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart und das Leerstands‐ und Zwischennutzungsmanagement der städtischen Wirtschaftsförderung haben in Kooperation mit der Wöhr + Bauer GmbH und dem Studio Vierkannt eine kreative Zwischennutzung auf den Weg gebracht. Der neue Eigentümer, Wöhr + Bauer, stellte das ehemalige Industrieareal eines Farben‐ und Lackherstellers in Feuerbach 65 Künstlerinnen und Künstlern für vier Wochen zur Verfügung, das sie in dieser Zeit mit über 100 Graffitis in eine temporäre Streetart‐Galerie verwandelten. Die Vernissage zu dem Projekt findet am 20. Mai statt.

K30 als temporäre Galerie (Foto: Thommy West)

Marc Gegenfurtner, Leiter des Kulturamts, Bernhard Grieb, Leiter der Wirtschaftsförderung, und Wolfgang Roeck, Geschäftsführer der Wöhr + Bauer GmbH, werden bei dieser Veranstaltung Grußworte sprechen. Das Citizen.Kane.Kollektiv zeigt die Intervention „#4: Sphære — Alles im Lack?“, das Projektteam cite‐online.com präsentiert einen Filmessay, Michel Tobias Balke führt virtuell durch reale Räume. Außerdem wird eine Fotoausstellung von Thommy West und dem Studio Vierkant zu sehen sein. Über die Vernissage hinaus bleibt das Areal für die Öffentlichkeit am 21. und 22. Mai sowie am 28. und 29. Mai von jeweils 12 bis 19 Uhr zugänglich. Gezeigt wird Kunst – in Form von Graffiti, Video und Bild.

„Kulturelle Zwischennutzung ist ein wichtiger erster Beitrag zur kulturellen Stadtentwicklung, und Street Art wird zunehmend zu einem sichtbaren Impulsgeber, der in Zukunft noch mehr Unterstützung durch die Kulturförderung in Stuttgart bekommen wird“, betont Marc Gegenfurtner. „Durch die temporäre Nutzung gewerblicher Leerstände können Experimentierflächen und räumliche Arbeitsbedingungen für Stuttgarter Künstlerinnen und Künstler geschaffen werden. ‚Vergessene Orte‘ werden so spannend inszeniert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Unser Ziel bleibt dabei aber weiterhin auch eine dauerhafte Verankerung in der Landeshauptstadt, um die wir uns beispielsweise mit der Neukonzeption zur Kunst im öffentlichen Raum verstärkt kümmern werden.“

Auch für Bernhard Grieb gibt es bei dieser Zwischennutzung eine klare Win‐Win‐Situation: „Das Projekt schafft temporären Raum für Kunst, bietet den Stuttgarterinnen und Stuttgartern einen kulturellen Mehrwert und verschafft dem Eigentümer eine positive Wahrnehmung – und dies alles mit einem vermeintlich nicht mehr nutzbaren Industriegebäude. Das hat Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus und unterstreicht die zunehmende Dynamik unserer Akteure in der Immobilienbranche.“

Die Kulturförderung berät und unterstützt kulturelle Einrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstler in der Stadt. Zudem sichert sie Vielfalt und Qualität künstlerischen Schaffens in Stuttgart und stärkt Kulturschaffende vor Ort. Die Wirtschaftsförderung Stuttgart vermittelt leerstehende Büro‐ oder Gewerbeflächen zur Zwischennutzung, bei Läden auch Pop‐up‐Stores genannt. Der Service richtet sich neben Existenzgründungen und wirtschaftlichen Nutzungen auch an kreative Konzepte, die auf der Suche nach Räumlichkeiten sind. Aber auch an Eigentümerinnen und Eigentümer, die leerstehende Räume auf Zeit vermieten wollen. Die Wirtschaftsförderung begleitet den Prozess bei Bedarf von der Idee bis zur Umsetzung, beispielsweise bei Genehmigungsprozessen.

Info: www.stuttgart.de/kulturfoerderung

K30 als temporäre Galerie (Foto: Thommy West)