Datarama: Digitalisierungsprojekt des Landesmuseums Hannover bewilligt

Dank der Förderung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) wird ins Landesmuseum Hannover ein „Datarama“ einziehen – eine begehbare, interaktive 360°-Projektionsumgebung, die vom Max-Planck-Institut (MPI) zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen entwickelt wurde.

Datarama (Fotos: Max Planck Institut/Svenja Spitzer)

Das Projekt bietet den Museumsbesuchern die Möglichkeit, auf immersive Weise an Forschungsprojekten zu partizipieren und die Objekte in einer digitalen Welt neu kennenzulernen und miteinander zu verknüpfen. „Die digitalen Möglichkeiten eröffnen ein ganz neues Erleben von Kunst und Kultur im Museum. Die verschiedenen Sammlungen des Landesmuseums – von der Archäologie, über die Numismatik bis hin zur Kunst – werden im Datarama miteinander verbunden und so neue Zugänge geschaffen“, so Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. „Gleichzeitig bietet die neuartige Projektionsumgebung die Chance, den Besucherinnen und Besuchern viel mehr Objekte – auch magazinierte – zugänglich zu machen. Die Ausstellungsfläche des Landesmuseums wird damit ganz ohne aufwendige Baumaßnahmen um ein vielfaches erweitert.“

Gleichzeitig knüpfen sich verschiedene Forschungsvorhaben an das Datarama an: Im MPI Göttingen wird der museale Bedarf und die Möglichkeitsräume der Softwareentwicklung erhoben sowie ein Leitfaden der Datenarchitektur erarbeitet. Das Teilprojekt aus dem Fachbereich Museologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg widmet sich der Publikumsforschung und wird eine Evaluierung und Optimierung des Audience Engagement im Datarama vornehmen. Die Leibniz Universität Hannover beteiligt sich mit zwei Vorhaben: Das Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung (IFBE) wird das Datarama als Lernumgebung im Kontext des Lebenslangen Lernens erforschen, das Institut für Sonderpädagogik (IFS) wird aus der Perspektive des Fachs Sachunterricht dessen Möglichkeiten im Rahmen außerschulischer Museumsbesuche ermitteln.

Datarama (Fotos: Max Planck Institut/Svenja Spitzer)

„Das Datarama ist ein großer Schritt für uns in eine digitale Zukunft. Es ermöglicht die enge Vernetzung unserer Sammlungen, Blicke hinter die Kulissen in unsere Magazine und Forschungsarbeit sowie eine bessere Kommunikation mit unseren Besucherinnen und Besuchern. Daher danken wir dem MWK herzlich für die Unterstützung, auch im Namen unserer Kooperationspartner, der Leibniz Universität Hannover, dem Max-Planck-Institut in Göttingen und der Universität Würzburg“, so Prof. Dr. Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseums Hannover.

Das Datarama nimmt nicht nur eine zentrale Rolle in der Digitalisierungsstrategie des Landesmuseums Hannover ein, denn durch seine Platzierung in der repräsentativen Kuppelhalle wird es zugleich prominenter Teil einer sozialräumlichen Öffnungsstrategie des WeltenMuseums. Im Rahmen der Neukonzeption der Landesgalerie zu den KunstWelten wird die Kuppelhalle zu einem „Dritten Raum“ umgestaltet, in dem verstärkt ein Austauschprozess zwischen Fremdem und Eigenem angeregt werden soll. Die Projektarbeit wird Anfang 2022 aufgenommen und über 29 Monate durchgeführt. Mit dem Einbau des Datarama ist nach einem Jahr zu rechnen.

Info: www.landesmuseum-hannover.de

Datarama (Fotos: Max Planck Institut/Svenja Spitzer)