Julia Friedrich wird Sammlungsdirektorin des Jüdischen Museums Berlin

Am 1. März 2022 wird Dr. Julia Friedrich am Jüdischen Museum Berlin die Arbeit als Sammlungsdirektorin aufnehmen. „Das Jüdische Museum Berlin strebt danach, seine überregionale, umfangreiche, qualitätvolle Sammlung zur jüdischen Kultur auszubauen. Wir haben uns als Organisation im letzten Jahr weiterentwickelt und dabei die Position der Sammlungsdirektorin neu geschaffen, um die inhaltliche und strategische Weiterentwicklung unserer Sammlungsarbeit zu stärken – einschließlich der Provenienzforschung und der Digitalisierung der Sammlung“, erläutert Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums Berlin.

Dr. Julia Friedrich wird die Organisationsbereiche Archiv, Bibliothek, Sammlungsmanagement sowie die von Kuratoren betreuten Sammlungen zu Kunst, Judaica und Angewandter Kunst, Fotografie, Alltagskultur und audiovisuellen Medien verantworten.

„Ich freue mich darauf, gemeinsam mit den Expert*innen der Sammlungsbereiche, mit Hetty Berg und dem ganzen Team die beeindruckenden Bestände des Hauses weiter zu erschließen, zu ergänzen und ihre Sichtbarkeit zu stärken“, sagte Dr. Julia Friedrich. „Es wird in der kommenden Zeit auch darum gehen, Entwicklungslinien herauszuarbeiten. Die Sammlung des JMB kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten, Überlegungen und Debatten zur Situation von Jüdinnen und Juden in Deutschland auf ihre historischen Voraussetzungen zu befragen und so zu präzisieren.“

Dr. Julia Friedrich ist seit 2006 Leiterin der Grafischen Sammlung am Museum Ludwig in Köln. Sie studierte Kunstgeschichte und Jüdische Studien in Berlin, Potsdam und Venedig und promovierte 2008 über Gerhard Richters Graue Bilder. Am Museum Ludwig erweiterte sie die Grafische Sammlung um wichtige künstlerische Positionen und initiierte die dortige Provenienzforschung.

Sie hat zahlreiche Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst kuratiert, etwa zu Otto Freundlich (Besondere Ausstellung 2017 des Kritikerverbands Association Internationale des Critiques d’Art, AICA), zu Jo Baer oder zu dem Exilforscher Günter Peter Straschek. Derzeit zeigt das Museum Ludwig ihre Ausstellung Der geteilte Picasso. Der Künstler und sein Bild in der BRD und DDR.

Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist die Sammlungs- und Ausstellungspraxis der Nachkriegszeit. So hielt sie im Deutschen Historischen Museum 2019 den Impulsvortrag des documenta-Symposiums, das eine Debatte über Spuren des Nationalsozialismus in der Nachkriegsmoderne anregte.

Info: www.jmberlin.de