Halbe und Werner Murrer statten neues Munch-Museum in Oslo aus

Vor wenigen Tagen hat Norwegen seinem berühmten Maler Edvard Munch ein neues architektonisches Denkmal gesetzt. Das neue Munch-Museum befindet sich in Oslo direkt am Oslofjord und präsentiert auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern über 400 Werke des Expressionisten. Der Umzug der 42.000 Objekte umfassenden Sammlung wurde verbunden mit der Neurahmung der wertvollen Kunstwerke. Neben gestalterischen Gesichtspunkten spielten der Schutz und die Sicherheit der Bilder eine entscheidende Rolle. Zusammen mit dem Münchener Spezialisten für zeitgenössische Rahmen Werner Murrer bekam Halbe den Zuschlag für die Entwicklung eines nicht sichtbaren Innenrahmens, der höchsten konservatorischen Standards entspricht.

Munch Museum (Foto: Guttorm Stilén Johansen/Munchmuseet)

Mit Beginn des Baus des neuen Museums im Jahr 2015 entschied sich das Munch-Museum dazu, die Gemälde des Malers neu zu rahmen, um sie sicher und geschützt der Welt zu präsentieren – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Museum schon zweimal bei laufendem Betrieb überfallen und wiedergefundene Werke beschädigt wurden.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit den originalen Rahmen von Munch, bekamen die befreundeten Unternehmen Werner Murrer und Halbe den Zuschlag für die Entwicklung und Anfertigung der neuen Munch-Rahmen. In enger Zusammenarbeit mit dem Museumsteam wurde von den beiden Firmen eine intelligente Rahmenlösung geschaffen.

Die Kernaufgabe von Halbe bestand darin, einen stabilen Innenrahmen zu konzipieren, der das Bild dauerhaft hält und schützt – vor Berührung, schädlichen UV-Strahlen, Staub und Diebstahl. Zudem muss er höchsten konservatorischen Anforderungen entsprechen und eine einfache Handhabung ermöglichen. Keine einfache Aufgabe für die Rheinland-Pfälzischen Profis, aber lösbar. Neben dem hohen Anforderungsprofil war darauf zu achten, dass die Werke nicht mit dem bruchsicheren Acryglas Optium Museum Arcylic der amerikanischen Firma True Vue oder den zeitgenössischen Holz-Außenrahmen von Werner Murrer in Berührung kommen. Es durfte auch kein Holz oder holzartiges Material im Innenrahmen eingesetzt werden, da über die Jahrzehnte ggf. aus dem Holz Harz oder Gerbstoffe austreten könnten, die den wertvollen Bildern dauerhaft schaden.

„Da wir Metall-Experten in Verbindung mit Magnet-Lösungen sind, haben wir von Anfang an eine andere Konstruktion des Innenrahmens verfolgt“, sagt David Halbe, Geschäftsführer der Halbe-Rahmen GmbH. „Eigens für das Munch-Museum wurde ein völlig neuartiger unsichtbarer Innenrahmen entwickelt, dem unser Magnetrahmen „Pate“ stand.“ Alle verwendeten Materialien wurden einem speziellen Langzeittest (ODDY-Test) unterzogen, so dass eine sowohl physisch als auch chemisch sichere Rahmung der kostbaren Munch-Werke gewährleistet wird. Neben der schnellen und sicheren Rahmung ist es für Restauratoren äußerst praktisch, dass der Rahmen auch rückseitig durch eine herausnehmbare Rückwand zugänglich ist. Diese ist transparent und ermöglicht eine grobe optische Kontrolle des Gemälde-Zustandes.

„Egal, ob ein kleines oder großes Kunstwerk von Edvard Munch für die Ausstellung im neuen Museum gerahmt wurde – jeder Rahmen wurde individuell für jedes Bild angefertigt. Leider waren die Originale dafür nicht in unserem Betrieb. Kein Museum lässt einen Rahmenbauer an seine Heiligtümer. Wir haben nur mit den exakten Maßen des Museumsteams gearbeitet und waren einige Male vor Ort“, betont David Halbe. „In der Entwicklungsphase haben wir uns unglaublich in die Tiefe der Materialeigenschaften eingearbeitet. Diese Erkenntnisse sind teilweise bereits in die Serienproduktion unserer Magnetrahmen eingeflossen bzw. befinden sich gerade in der Umsetzung.“

Info: www.murrer-rahmen.de , www.halbe-rahmen.de , www.munchmuseet.no/en

Munch Museum (Foto: Guttorm Stilén Johansen/Munchmuseet)