Frankfurter Paulskirche wird nationaler Erinnerungsort
Die Frankfurter Paulskirche ist ein Schlüsselort der deutschen Demokratiegeschichte. Künftig soll sie zu einem nationalen Erinnerungs- und Lernort weiterentwickelt werden. Die konzeptionellen Eckpfeiler werden von einer Expertenkommission erarbeitet. „Es stärkt die Kräfte der Zivilgesellschaft und damit auch die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie, wenn wir Orte der Freiheit und Demokratie stärker als bisher ins öffentliche Bewusstsein rücken. Für die Paulskirche als herausragendem Symbol unserer demokratischen Tradition gilt dies in ganz hohem Maße“, erklärte Kulturstaatsministerin Grütters.
In der Paulskirche in Frankfurt am Main beriet 1848/1849 das erste gesamtdeutsche Parlament über eine freiheitliche Verfassung mit Grundrechten und die Bildung eines deutschen Nationalstaats. In enger Zusammenarbeit von Bund, dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt am Main soll die Kirche in den kommenden Jahren saniert und als Gedenk- und Lernort neugestaltet werden. Darüber hinaus soll in ihrer unmittelbaren Nähe ein „Haus der Demokratie“ entstehen, das als Ort politischer Bildung der Information über die Demokratie in Deutschland dienen soll. Als Ort der Kommunikation soll es außerdem die kritische Auseinandersetzung, aber auch die Verbundenheit mit der Demokratie fördern.
Eine unabhängige Expertenkommission aus deutschland- und europaweit vernetzten Fachleuten soll das Projekt fachlich-museal beraten und inhaltlich-konzeptionelle Grundlagen erarbeiten. Ihre Mitglieder wurden nun offiziell bekanntgegeben. Den Vorsitz soll Volker Kauder übernehmen.
Damit sei es gelungen, herausragende Persönlichkeiten zu gewinnen, um die Zukunft der Paulskirche fachlich zu begleiten und mitzugestalten, so Grütters weiter. Die Kommission wird im September ihre Arbeit aufnehmen. Sie soll bis zum Jahr 2023, wenn sich die Revolution von 1848 zum 175. Mal jährt, konkrete Umsetzungsvorschläge entwickeln.
Info: www.bundesregierung.de
Die Paulskirche in Frankfurt am Main (Foto: picture alliance/Huebner)