documenta Institut: Universität Kassel besetzt zwei Professuren zur Ausstellungs-Forschung

Mit der Besetzung zweier Professuren zur Kunst- und Ausstellungsforschung treibt die Universität Kassel den Aufbau des documenta Instituts weiter voran. „Ich freue mich, dass wir zwei profilierte Persönlichkeiten gefunden haben, die sich sowohl in Forschung und Lehre an der Universität als auch mit ihren Forschungen und ihrer Tatkraft im documenta Institut einbringen werden“, kommentierte Universitätspräsident Prof. Dr. Reiner Finkeldey die Berufungen. „Das Institut und unser wissenschaftlicher Beitrag nehmen immer mehr Gestalt an.“

Prof. Dr. Liliana Gómez (Foto: Gómez)

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Bei den Berufenen handelt es sich um die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Liliana Gómez und den Kunsthistoriker Prof. Dr. Felix Vogel. Beide wechseln aus der Schweiz an die nordhessische Universität. „Mit Liliana Gómez und Felix Vogel kommen eine junge Wissenschaftlerin und ein junger Wissenschaftler nach Kassel und ans documenta Institut, die mit frischer Neugier und profunden Kenntnissen die globale Resonanz des Modells documenta erforschen werden. Ich sehe mit großer Freude einer fruchtbaren Zusammenarbeit entgegen“, kommentierte Prof. Dr. Heinz Bude, Gründungsdirektor des eigenständigen Forschungsinstituts und Professor für Makrosoziologie an der nordhessischen Universität.

Dr. Liliana Gómez übernimmt ab dem 1. August 2021 das Fachgebiet „Kunst und Gesellschaft“ am Fachbereich Geistes- und Kulturwissenschaften, die Professur soll zudem an die Kunsthochschule Kassel angebunden werden. Gómez wurde an der Freien Universität Berlin promoviert und habilitierte sich an der Universität Zürich, wo sie zuletzt als SNF-Förderungsprofessorin (Schweizerischer Nationalfonds) ein Forschungsprojekt zu dissonanten Narrativen und ästhetischen Praktiken in sich wandelnden Zivilgesellschaften im Globalen Süden und die dazugehörige Nachwuchsgruppe leitete. Interdisziplinär forscht sie zur Mediengeschichte und -theorie der Literatur und Kunst der Moderne und Gegenwart und zum Zusammenspiel von Künsten und gesellschaftlichen Transformationsprozessen im globalen Kontext. Für das documenta Institut als Ort der Kunst- und Ausstellungsforschung bringt sie ihren interdisziplinären Zugang ein, um die Forschung zur documenta in einer globalen Perspektive auszurichten.

Prof. Dr. Felix Vogel (Foto: Alessandro Frigerio)

Der Kunsthistoriker Dr. Felix Vogel hat seit April die Professur für „Kunst und Wissen“ am Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung inne, auch er mit einer Anbindung an der Kunsthochschule. Nach Stationen an den kunsthistorischen Instituten der Universität Hamburg und Zürich war er zuletzt Oberassistent für Neuere Kunstgeschichte an der Universität Basel. Er wurde an der Université de Fribourg promoviert. Die Forschung und Lehre der Professur bewegt sich auf der Schnittstelle zwischen Kunstwissenschaft, Architekturgeschichte und -theorie sowie Wissensgeschichte. Vogel nimmt ebenfalls eine dezidiert globale Perspektive auf Kunst, Architektur und Wissen ein.

Eine dritte Professur „Kunst und Ökonomien“ im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, die sich in das Institut einbringen wird, ist ebenfalls eingerichtet; hier ist das Besetzungsverfahren noch nicht abgeschlossen.

Die drei Professuren hat die Universität mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen etabliert. Neben ihren Tätigkeiten in Forschung und Lehre an der Hochschule sind die Professorinnen und Professoren an das sich im Aufbau befindende Institut angebunden und verstärken dort den wissenschaftlichen Beitrag der Universität. Das documenta Institut wird als unabhängige außeruniversitäre Forschungseinrichtung zur documenta und zum internationalen Ausstellungswesen forschen. Es entsteht in Kooperation zwischen dem Land Hessen, der Stadt Kassel, der documenta und Museum Fridericianum gGmbH sowie der Universität Kassel mit der Kunsthochschule. Die Beauftragte für Kultur und Medien beim Bund unterstützt das bauliche Vorhaben für das Institut finanziell.

Info: www.uni-kassel.de

Prof. Dr. Liliana Gómez (Foto: Gómez), Prof. Dr. Felix Vogel (Foto: Alessandro Frigerio)