Städel Museum ernennt Leiterin für die Sammlung Fotografie

Das Städel Museum ernennt Dr. des. Kristina Lemke zur Leiterin des Sammlungsbereichs Fotografie von der Moderne bis zur Gegenwart. Damit wird im Frankfurter Städel eine neue Position zur Erforschung und Vermittlung des über 5.000 Arbeiten umfassenden fotografischen Bestands geschaffen. Die Kunsthistorikerin Dr. des. Kristina Lemke arbeitet seit 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Haus. Mit „Neu Sehen. Die Fotografie der 20er und 30er Jahre“ wird ab dem 30. Juni die erste von ihr kuratierte Ausstellung im Städel präsentiert. Zur Vorbereitung der Ausstellung wurde letztes Jahr ein Symposium über die Fotografie der Zwischenkriegsjahre im Museum abgehalten.

Kristina Lemke (Foto: Städel Museum)

Die Anfänge der fotografischen Sammlung des Städel Museums reichen zurück bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. 2008 erhielt das Städel Museum mit den bedeutenden Dauerleihgaben aus der Sammlung der DZ Bank einen herausragenden Bestand an Fotografien, dessen Schwerpunkt auf dem Zeitraum von 1960 bis in die Gegenwart liegt. Der historische Anschluss gelang mit den 2011 und 2013 getätigten Erwerbungen der Sammlungen von Uta und Wilfried Wiegand sowie Annette und Rudolf Kicken, mit denen das Städel zu einem namhaften Standort für Fotografie in Deutschland wurde. Seither folgten weitere Erwerbungen und Schenkungen.

„Kristina Lemke ist eine Spezialistin auf dem Gebiet der Fotografie. Seit mehreren Jahren erforscht sie intensiv den fotografischen Bestand des Städel Museums, bereitet ihn wissenschaftlich auf und erarbeitet Konzepte, ihn zugänglich zu machen. Mit mehr als 5.000 Fotografien, aus den Anfängen des Mediums bis in die Gegenwart, verfügt das Städel über einen exzellenten Sammlungsbestand“, so Philipp Demandt, Direktor des Städel Museums. „Ich freue mich, dass sich Kristina Lemke nun in ihrer Position als Sammlungsleiterin mit ungeteilter Aufmerksamkeit der Fotografie am Städel Museum widmen kann. Unsere Sammlung Fotografie erhält somit wissenschaftliche Eigenständigkeit und größere Sichtbarkeit.“

Die neue Sammlungsleiterin Kristina Lemke über ihre Pläne: „Fotografie eröffnet im Museum neue Qualitäten des Sehens für alle bildnerischen Medien. Meine Aufgabe wird sein, den fotografischen Bestand weiter wissenschaftlich zu erforschen. Ich möchte das Publikum des Städel Museums nachhaltig für Fotografie begeistern. In meiner Ausstellung ‚Neu Sehen‘ werden wesentliche Aspekte der künstlerischen Beschäftigung mit der Fotografie und deren Einsatz in verschiedenen Gebrauchskontexten in ihrer gesamten motivischen Bandbreite vorgestellt. Spannend finde ich es, Analogien und Kontinuitäten in den Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler durch den Umgang mit dem Medium der Fotografie weiterzuverfolgen.“

Kristina Lemke (*1987) studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Philipps-Universität Marburg und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In Marburg wurde sie jüngst mit der Dissertation über das Werk des Frankfurter Fotografen Paul Wolff promoviert. 2021 ist ihre mit Manfred Heiting herausgegebene Monografie Dr. Paul Wolff & Alfred Tritschler. Fotopublikationen 1906–2019 im Steidl Verlag erschienen. Als Mitarbeiterin im Städel Museum widmete sie sich in den letzten Jahren der Grundlagenforschung sowie der Erschließung und Inventarisierung des historischen Fotografiebestands und kümmerte sich um Neuerwerbungen und Schenkungen.

Info: www.staedelmuseum.de

Kristina Lemke (Foto: Städel Museum)