Neues Pratermuseum entsteht in Wien

An der Straße des 1. Mai nahe dem Riesenrad wird künftig die Geschichte des Wiener Praters neu erzählt: Im Herzen des Wurstelpraters entsteht ein neues Pratermuseum. Das Projekt startet im Sommer 2021, die Eröffnung ist für 2024 geplant. Die Stadt stellt für die Neuadaption 1,6 Mio. Euro zur Verfügung.

Vor 255 Jahren waren mit Ringelspiel, „Hutschen“ und „Schlittenfahrt“ die ersten Vergnügungsspiele am Prater angeboten worden. Bis heute ist er im Besitz von Unternehmen, organisiert im Wiener Praterverband, die auf eine lange Familiengeschichte zurückblicken können. Der Wiener Prater als traditionsreicher Ort des Freizeitvergnügens stellt einen besonderen Sammlungsschwerpunkt des Wien Museums dar. Seit Jahren unterstützen die Praterbetriebe die Sammlung der Stadt Wien mit ausgesuchten Exponaten ihrer Attraktionen.

„Kaum ein anderer Vergnügungspark hat sich so stark in die städtische Identität und das Stadtimage eingeschrieben wie der Prater in Wien. Im Unterschied zu internationalen Vergnügungsparks ist der Wurstelprater für alle offen und frei zugänglich; auch das macht ihn zu einem einzigartigen Ort. Die Praterbetriebe mit ihren immer wieder neuen Attraktionen halten den Prater lebendig“, bedankt sich Bürgermeister Michael Ludwig. „Auch der grüne Prater als Naherholungsgebiet an der Donau mit seiner üppigen Auenlandschaft, gerade in der Pandemie von großer Bedeutung für die Wienerinnen und Wiener, wird ein wichtiger Teil der neuen Ausstellung“.

„Der Prater ist ein Ort der Moderne, ein Ort für Alle. Das Pratermuseum stellt einen wichtigen Beitrag zur lokalen Geschichte der Unterhaltungskultur und zur Stadtgeschichte Wiens dar“, stellt Matti Bunzl, Direktor des Wien Museums, fest. „Derzeit führt es ein Schattendasein im Planetarium, nur ein kleiner Teil der Highlights aus der Pratersammlung kann gezeigt werden. Aber der Gegenstand des Prater Museums ist lebendig, die Sammlung wächst kontinuierlich.“ Das Pratermuseum befindet sich derzeit in einem kleinen Raum im Planetarium. Es liegt abseits und ist für die stattliche Pratersammlung mit ihren stetigen Zuwächsen zu klein dimensioniert. Dazu kommt, dass konservatorische Standards nicht gegeben sind, da es sich beim Planetarium nicht um einen klassischen Museumsbau handelt.

„Beinahe 30 Jahre nach Aufstellung der aktuellen Präsentation im Pratermuseum, nach intensiven Forschungen und spannenden Sammlungszuwächsen, freuen wir uns auf eine neue Auseinandersetzung mit dem historischen und dem gegenwärtigen Prater“, betonen die Kuratoren Susanne Winkler und Werner Michael Schwarz.

Info: www.wienmuseum.at