„Kreatives Europa“: Parlament stimmt neuem Kulturprogramm der EU zu

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben die Neuauflage des Programms „Kreatives Europa“ gebilligt, das bisher umfassendste Engagement zur Unterstützung der Kultur- und Kreativbranche in der EU. Das neue Programm, dessen finanzielle Ausstattung im Vergleich zum Zeitraum 2014 bis 2020 (1,4 Milliarden Euro) fast verdoppelt wurde, wird 2,5 Milliarden Euro in den Kultur- und Kreativsektor der EU investieren, als Anerkennung der Bedeutung von Kultur, und um den Sektor beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen, die dazu geführt hat, dass viele Musik- und Kultureinrichtungen in ganz Europa geschlossen wurden.

Neben der bedeutenden Erhöhung der Mittel haben die Abgeordneten den Schwerpunkt stärker auf Inklusion gelegt, sowie die Unterstützung von zeitgenössischer Musik und Live-Musik verbessert, die zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Bereichen gehören. Sie konnten auch höhere Kofinanzierungssätze für kleine Projekte durchsetzen.

In den Verhandlungen mit dem Rat konnten die Abgeordneten außerdem erreichen, dass das Programm eine Verpflichtung zur Förderung weiblicher Talente und zur Unterstützung der künstlerischen und beruflichen Laufbahn von Frauen enthält. Frauen sind in Entscheidungspositionen in kulturellen, künstlerischen und kreativen Einrichtungen immer noch unterrepräsentiert.

In der Plenardebatte vor der Abstimmung sprachen die Abgeordneten davon, wie Covid-19 Künstler und Kulturschaffende in eine prekäre Situation gebracht hat und sie mehr denn je die Unterstützung der EU benötigen. Viele bestanden darauf, dass Kultur und Kunst in Zukunft noch stärkere finanzielle Unterstützung durch die EU verdienten.

Das Programm wurde bereits vom Rat gebilligt und wird unmittelbar nach der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft treten. Um einen reibungslosen Übergang vom vorherigen Programmzeitraum zu gewährleisten, sorgen Rückwirkungsbestimmungen in der Verordnung dafür, dass das neue Programm ab dem 1. Januar 2021 in Kraft tritt.

Info: www.europarl.europa.eu