Neueröffnung des Jüdischen Museums Frankfurt

Das Jüdische Museum der Stadt Frankfurt am Main wird nach fünfjähriger Umbauzeit am 21. Oktober 2020 in doppelter Größe wieder eröffnet. Der neue Museumskomplex besteht aus dem restaurierten Rothschild-Palais und einem hellen Neubau des Berliner Büros Staab Architekten. Das neoklassizistische Palais beherbergt die neue Dauerausstellung „Wir sind Jetzt: Jüdisches Frankfurt von der Aufklärung bis zur Gegenwart“ über jüdisches Leben in der Moderne und knüpft damit an die Ausstellungserzählung im Museum Judengasse an. Das neue Gebäude, Lichtbau genannt, bietet Raum für Wechselausstellungen und Veranstaltungen, eine öffentliche Bibliothek, das Café Flowdeli, sowie einen Museumsshop, der von der Literaturhandlung betrieben wird. Der Lichthof zwischen den beiden Gebäuden bildet die Adresse des neuen Museums, Bertha-Pappenheim-Platz 1, und präsentiert die Skulptur „Untitled“ von Ariel Schlesinger.

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Frankfurt ist sicherlich die jüdischste Stadt Deutschlands – und bekommt mit der Neueröffnung des Jüdisches Museums nicht bloß neue und größere Ausstellungsräume, die der jahrhundertelangen jüdischen Vergangenheit unserer Heimatstadt einen angemessenen Rahmen geben. Das Jüdische Museum widmet sich vor allem gegenwärtigem jüdischen Leben in Frankfurt und das ist bundesweit einmalig.“

Auf drei Etagen des Rothschild-Palais bietet die neue Dauerausstellung unterschiedliche Zugänge zur jüdischen Geschichte und Kultur in Frankfurt, einem der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa. Ausgehend von der Gegenwart skizziert der Ausstellungsrundgang wichtige historische Ereignisse und Konflikte seit der Aufklärung, reflektiert den Wandel von Traditionen und Ritualen in der Moderne und vermittelt Geschichte in Geschichten und aus einer jüdischen Perspektive. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Präsentation von Werken namhafter bildende Künstler, wie etwa Moritz Daniel Oppenheim und Ludwig Meidner, jüdischer Gelehrter wie etwa dem Begründer der Neo-Orthodoxie Samson Raphael Hirsch, und Intellektueller wie Martin Buber, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Die Ausstellungsfläche beträgt 1.417 qm, die Ausstellungsgestaltung lag in der Verantwortung von Space4 aus Stuttgart sowie teamstratenwerth aus Basel.

 

Info: www.juedischesmuseum.de

 

Museumsdirektorin Prof. Mirjam Wenzel, Oberbürgermeister Peter Feldmann, Kulturdezernentin Ina Hartwig, Oberbürgermeister a.D. Andreas von Schoeler und Staatssekretärin Ayse Asar (von links, Foto: Stadt Frankfurt)