Strukturempfehlungen zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz vorgestellt

Der Wissenschaftsrat hat in Berlin die „Strukturempfehlungen zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz“ vorgestellt. Dazu sagt Kulturstaatsministerin Monika Grütters: „Das Gutachten des Wissenschaftsrates ist eine Zäsur in der gut 60-jährigen Geschichte der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Es enthält eine fundierte Analyse der bestehenden Stärken und Probleme dieser Institution, zugleich präsentiert es mutige, weitreichende Reformvorschläge für die Zukunft. Die Strukturempfehlungen beweisen in Umfang und Detailtiefe, dass diese Evaluierung richtig und notwendig war. Deshalb hatten wir sie auf meine Initiative hin im Koalitionsvertrag politisch verankert.“

Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) ist die größte Kultureinrichtung in Deutschland. Zu ihr gehören die Staatlichen Museen zu Berlin (15 Museen und vier Institute), die Staatsbibliothek zu Berlin (zwei Bibliotheken und ein Magazingebäude), das Geheime Staatsarchiv, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung – Musikinstrumenten-Museum. Stiftungsratsvorsitzende ist Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Die Stiftung wird vom Bund und den 16 Ländern gemeinsam finanziert. Der jährliche Zuschuss für den Betriebshaushalt liegt 2020 bei rund 190 Millionen Euro, davon zahlt der Bund 75 Prozent (142,2 Millionen Euro), die Länder insgesamt 25 Prozent (47,4 Millionen Euro). Der vom Bund allein finanzierte Bauhaushalt beträgt für das laufende Jahr 118 Millionen Euro. Seit dem Amtsantritt von Staatsministerin Grütters Ende 2013 hat die SPK zusätzliche Mittel in Höhe von 50,4 Millionen Euro erhalten, davon 37,8 Millionen Euro allein vom Bund. Der Bauetat stieg um 29,2 Millionen Euro.

Grütter: „Für mich markiert der heutige Tag den Beginn eines substanziellen Reformprozesses für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, bei dem die Strukturempfehlungen Ziel und Richtung vorgeben – hin zu einer größeren Autonomie der einzelnen Einrichtungen. Diesen Prozess möchte ich mit dem Präsidenten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung sowie den Gremien und den Ländern gemeinsam beschreiten. Dabei werden wir den Stiftungsrat und das Parlament beteiligen. Wir werden ein neues Stiftungsgesetz benötigen und müssen die aufgeworfenen Finanzierungsfragen klären.“

Stiftungspräsident Hermann Parzinger: „Ich danke dem Wissenschaftsrat für die umfangreiche Analyse, die kritische Auseinandersetzung und die Empfehlung einer tiefgreifenden Reform. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dieser Evaluation den richtigen Schritt getan haben, um die großartigen Sammlungen und das exzellente Wissen, die unter dem Dach der Stiftung vereint sind, in Zukunft noch besser zur Geltung zu bringen. Ich danke Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die auch die Vorsitzende unseres Stiftungsrats ist und die den Mut hatte, die Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit allen möglichen Konsequenzen anzugehen und alles auf den Prüfstand zu stellen. Mein Dank gilt aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Evaluation mit großer Offenheit und viel Einsatz unterstützt haben. Der Schlüssel für die Weiterentwicklung liegt, davon bin ich überzeugt, in einer größeren Autonomie und Verantwortung der einzelnen Häuser und in flacheren Hierarchien. Es werden aber noch viele Fragen mit großer Tragweite zu klären sein. Ich bin sicher, dass die vorliegenden Ergebnisse ein guter Ausgangspunkt sind für eine sachorientierte und zielführende Diskussion in der Öffentlichkeit, in den Medien und nicht zuletzt im politischen Raum. Es geht schließlich darum, mit einer künftigen Struktur die Entwicklungspotenziale zu stärken und das nationale und internationale Renommee und die Strahlkraft nicht zu beschädigen, sondern zu befördern.“

 

Info: www.preussischer-kulturbesitz.de