Lucy Wasensteiner wird Direktorin der Liebermann-Villa

Dr. Lucy Wasensteiner wird ab Februar 2020 neue Direktorin der Liebermann-Villa am Wannsee. Die 35-jährige promovierte Kunsthistorikerin, die seit 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, am Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart (19.-21. Jahrhundert) mit Schwerpunkt Provenienzforschung tätig ist, gehörte von 2015 bis 2018 zum Team der Liebermann-Villa. Zunächst als wissenschaftliche Volontärin und später als Kuratorin war sie maßgeblich an erfolgreichen Ausstellungen wie „Max Liebermann und Paul Klee. Gartenbilder“ beteiligt. Sie leitete 2018 das Ausstellungsprojekt „London 1938. Mit Kandinsky, Liebermann und Nolde gegen Hitler“, das international beachtet wurde und mit dem es ihr gelang, ganz neue Maßstäbe zu setzten.

Die aus North Yorkshire stammende Britin, die mittlerweile auch die deutsche Staatsbürgerschaft hat, studierte zunächst Jura an den Universitäten in Bristol und Oxford. Nach dem Abschluss als Rechtsanwältin in London kam sie durch die Provenienzforschung zur Kunstgeschichte. Sie machte am Courtauld Institute of Art, University of London ihren Master in Kunstgeschichte und promovierte im Anschluss daran über die Londoner Ausstellung 1938 „Twentieth Century German Art“, die größte internationale Antwort auf die NS-Aktion gegen die sogenannte Entartete Kunst. Ihre Forschungsarbeit wurde unter anderem durch ein DAAD-Stipendium gefördert und brachte Wasensteiner 2011 nach Berlin.

An der Freien Universität Berlin gehörte sie ein Jahr lang als Gaststudentin der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ an. Zudem war die profilierte Wissenschaftlerin zwischen 2014 und 2018 als Associate Lecturer bzw. Lehrbeauftragte am Courtauld Institute tätig und gilt als Expertin für die deutsche Moderne Kunst, NS-Kulturpolitik und Provenienzforschung.

Als sie nach Berlin kam, wurde die „Liebermann-Villa schnell zu einem meiner Lieblingsmuseen“, so Lucy Wasensteiner, denn Max Liebermann gehört für sie zu „den bedeutendsten Vertretern des Impressionismus in Deutschland.“ Hieraus sowie aus der tragischen Familiengeschichte der Familie Liebermann ergibt sich für sie eine ganz besondere Verantwortung im Hinblick auf die Weiterentwicklung des Museums zum Liebermann-Kompetenzzentrum: „Die Liebermann-Villa muss mit ambitionierten Ausstellungs-Projekten und klugen Kooperationen internationalen Ansprüchen gerecht werden, ohne dabei die regionale Verwurzelung des Hauses aus dem Blick zu verlieren.“

 

Info: www.liebermann-villa.de

 

Dr. Lucy Wasensteiner (Foto: Max-Liebermann-Gesellschaft)