Vom Bauhaus zu Instagram

Mit der Ausstellung „Vom Bauhaus zu Instagram“ widmet sich das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) der Amateurfotografie und ihrer Innovationskraft. Die Ausstellung vergleicht die Bildwelten der historischen und zeitgenössischen Amateurfotografen, beleuchtet ihre Motivation und Ziele und fragt, ob und wie sich die digitale, massenhaft praktizierte Amateurfotografie von der historischen unterscheidet.

Zu sehen sind über 200 Exponate von zahlreichen Amateurfotografen, von Künstleren der klassischen Avantgarde und von zeitgenössischen Künstlern sowie Zeitschriften, Bücher und digitale Dokumente. Die Ausstellung gliedert sich in drei Kapitel: Schwerpunkte des ersten Teils „Wider alle Regeln“ sind Amateure und das Bauhaus, die eng miteinander verknüpft sind. Amateure inspirierten die Formensprache, die bis heute unter dem Label „Bauhaus-Fotografie“ kanonisiert wird, mit ihren ästhetischen Regelbrüchen, ihrer spezifischen Art, die Lebenswirklichkeit abzubilden und mit ihrer Idee, die Gesellschaft zu verändern. Das zweite Kapitel „Die eigene Lebenswirklichkeit“ verfolgt die Kontinuitäten der Bildwelten in der analogen und digitalen Amateurfotografie und zeigt, dass der unmittelbare Alltag und das private Umfeld zentrale Themen sind. Dazu zählen Freizeitaktivitäten, Reisen, das soziale Miteinander, das Selfie und die eigene Identität, Foodies oder etwa das geliebte Haustier. Der dritte Teil „Gesellschaft verändern!“ beleuchtet die Amateurfotografie als demokratisches Instrument der Gesellschaftskritik in der Bewegung der Arbeiterfotografie der 1920er und 1930er Jahre und ihrer Verbindung zum Bauhaus, in der Protestkultur der 1970er Jahre und in den sozialen Netzwerke heute. Die Ausstellung stellt Instrumente wie „Protest-Selfies“, partizipative Projekte oder Bildersammlungen von Bürgerjournalisten vor, die zu aktuellen politischen Ereignissen Stellung nehmen und eine internationale Öffentlichkeit erreichen, und fragt nach ihrer gesellschaftlichen und politischen Relevanz.

Die Ausstellung wird vom 3. Oktober 2019 bis zum 12. Oktober 2020 im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg präsentiert.

Info: www.mkg-hamburg.de