Richtfest für das Gebäude des Deutschen Museums Nürnberg

Beim Richtfest am 10. Mai in Nürnberg konnte zum ersten Mal richtig erahnt werden, wie die Räume für das Deutsche Museum aussehen werden. Das Museum soll Ende 2020 eröffnen. Die Arbeit an den Ausstellungen läuft laut den Verantwortlichen im Zeitplan, auch die Kosten bewegen sich in dem gesetzten Rahmen. Die kuratorische Leiterin Melanie Saverimuthu erklärte am Rande des Richtfests, wie spannend die Arbeit an dem Ausstellungskonzept für ihr Team ist: „Wir bekommen gerade einen intensiven Einblick in die Welt der Zukunft, und wir freuen uns darauf, dieses Wissen schon bald mit unseren Besuchern teilen zu können.“ Auch das Einwerben von Exponaten für die Ausstellung ist ein spannender Prozess. Saverimuthu: „Wir waren in Turin bei der Firma Italdesign, wo uns ein Airbus Pop.Up für die Ausstellung zugesagt worden ist.“ Für die Ausstellungsgestaltung zeichnet Atelier Brückner verantowrtlich.

Generaldirektor Wolfgang M. Heckl sagte beim Richtfest: „Ich freue mich sehr, dass das Gebäude für unser Zukunftsmuseum so schnell wächst – am Anfang habe ich mir kaum vorstellen können, hier schon 2020 die Eröffnung feiern zu können.“

Das Konzept für die Ausstellungen ist so weit gediehen, dass Kuratorin Melanie Saverimuthu jetzt schon einen Rundgang durch das Zukunftsmuseum beschreiben kann, wie ihn die Besucher erst Ende 2020 machen können: „Nachdem der Besucher am Eingang sein digitales Ticket bekommen hat, läuft er auf dem Weg in den ersten Stock an einem Fallrohr vorbei, in dem Schwerelosigkeit simuliert werden kann – und das von außen in etwa aussieht wie ein Warp-Kern bei Star Trek.

Im ersten Obergeschoss landen die Besucher dann als erstes im „Forum“ – dem Herzstück des gesamten Museums, dem Start- und Endpunkt der Ausstellung und dem Ort des Zukunftsdialogs. Gleich daneben befindet sich der Themenbereich „Arbeit & Alltag“. Dort geht es auch um die große Frage nach dem menschlichen Kontrollverlust durch den Einsatz von Maschinen und Künstlicher Intelligenz.

Es gibt aber auch klassische Exponate. Zum Beispiel den „Telerob“, einen ferngesteuerten Roboter, der in Kriegs- und Katastrophengebieten eingesetzt wird – an Orten, an denen es für Menschen zu unsicher ist. Mit dem Telerob können die Besucher dann spielerisch Bomben entschärfen.

Auf derselben Etage im Themenbereich „Körper & Geist“ geht es vor allem um die Zukunftstechnologien im Medizinbereich. In einem Versuchsaufbau kann man den 3D-Druck von menschlichen Herzen miterleben. Was sich wie Science-Fiction anhört, basiert auf einem realen Versuchsaufbau der Universität Bayreuth. An einer Teststation können Besucher sich komplett durchleuchten lassen und bekommen dann ihre Körperfunktionsdaten angezeigt – und wie weit sie von der Norm abweichen.

Eine Etage darüber, im zweiten Obergeschoss, geht es um das „Urbane Leben“ und die Frage, wie unsere immer größer und komplexer werdenden Städte lebenswerter gemacht werden können. Die Besucher werden dabei selbst zum Stadtplaner. Und auch die Stadt Nürnberg kann dort für die Zukunft umgeplant werden.

Ebenfalls im zweiten Obergeschoss befindet sich der Themenbereich „System Erde“. Hier wird die Frage gestellt, wer eigentlich über den Einsatz von all den neuen Technologien entscheidet – und zu was für einem Preis sie Wirklichkeit werden können. Ein riesiger Medienglobus mit rund vier Meter Durchmesser, auf den Klimadaten aus aller Welt übertragen werden, zeigt die Fragilität des Systems Erde überdeutlich. Hier wird es auch um Themen gehen wie den Klimawandel und die CO2-Produktion der Menschheit.

Die Ausstellung im dritten Obergeschoss schließlich zeigt die unendlichen Weiten des Weltalls und beschäftigt sich mit der Frage, was wir dort draußen eigentlich suchen. Hier kann man auch dem Astronauten Alexander Gerst und dem kleinen Assistenzroboter Cimon begegnen, die zusammen auf der Internationalen Raumstation ISS waren.

 

Info: www.deutsches-museum.de

 

Richtfest für das Gebäude des Deutschen Museums Nürnberg (Foto: Deutsches Museum)