Neues Vereinsmuseum von Borussia Mönchengladbach eröffnet

Die soeben eröffnete FohlenWelt stellt die Geschichte des Fußballclubs Borussia Mönchengladbach dar und macht sie gleichzeitig mit allen Sinnen erlebbar. Auf einer Fläche von rund 1.150 Quadratmetern setzt sie dabei in der Besucheransprache vor allem auf moderne Vermittlung. Die Projektleitung für das Museum lag bei dem Büro arch22, das die Ausschreibung im Jahr 2014 gemeinsam mit Geplan Design aus Stuttgart gewonnen hatte. Für die Konzeption und Gestaltung der Ausstellung zeichnete Freimeister aus Mönchengladbach verantwortlich. Das Digitalkonzept kam von Meap aus Witten.

„Unsere große Herausforderung war, die FohlenWelt für alle Fans interessant zu machen. Für den Rentner, der die großen 70er-Jahre miterlebt hat, aber auch für Jugendliche, die sich vorwiegend über die sozialen Medien über Borussia informieren“, sagt Markus Aretz, Direktor Unternehmenskommunikation. Er ist Mitglied eines Arbeitskreises, der sich aus Borussias Kennern der Vereinsgeschichte sowie externen Spezialisten zusammensetzt, welcher die FohlenWelt in Eigenregie geplant und umgesetzt hat.

Entlang des Rundgangs durch die Ausstellung wird auf neun Chronologie-Abschnitten die Vereinshistorie mit Texten, Fotos, Exponaten und bewegten Bildern von 1900 bis heute nacherzählt. Dort finden sich die meisten der 110 Vitrinen wieder. Jeder dieser Schaukästen erzählt eine Geschichte zu einem Ereignis oder einer der großen Persönlichkeiten aus Borussias Geschichte. Rund 1.000 Exponate haben es in das Museum geschafft, dazu gibt es mehr als 500 Minuten Videomaterial auf 101 Bewegtbild-Displays zu sehen. Hinzu kommen 1.800 Stunden Material aus Archiven, privaten Sammlungen, vereinseigenen Inhalten und neuen Drehs. Darüber hinaus gibt es weitere 60 Zeitzeugeninterviews, unter anderem mit Günter Netzer, Marc-André ter Stegen und Lucien Favre, mit einer Länge von 42 Stunden. „Wenn man sich alles anschauen würde, wäre man wahrscheinlich nicht Tage, sondern Wochen beschäftigt“, so Aretz.

Der zweite Handlungsstrang im Konzept der FohlenWelt ist weit gefächert in 18 Themenbereiche, die der Besucher mit allen Sinnen erleben kann. Ob in der „Torfabrik“, wo sekündlich der Ball im Netz zappelt, in der Arena „Bökelberg“, die mit echtem Mobiliar aus dem alten Borussen-Stadion Gänsehaut garantiert, oder in der „Schatzkammer“ mit funkelnden Trophäen. Mal steht der Besucher mitten in der Mannschaftskabine, mal kann er Manolos Trommeln wieder erklingen lassen oder in der Mediathek selbst zum Akteur einer Borussia-Pressekonferenz werden. „Das Ganze ist noch beliebig ausweitbar. Unsere moderne Technik macht es uns möglich, noch viele weitere Inhalte digital aufzubereiten“, erklärt Aretz.

Die neun Chronologie-Abschnitte sowie die 18 Themenbereiche sorgen bereits für ein umfassendes Borussia-Erlebnis, das interaktive Guide-System rundet das Ganze ab. Der Besucher bekommt am Eingang ein Tablet, auf dem er sich für einen von acht Guides entscheiden kann, die dem Fan die FohlenWelt aus ihrer ganz eigenen Sicht zeigen: Vereinslegende und Vizepräsident Rainer Bonhof, Weltmeister Christoph Kramer, Joko Winterscheidt, Stadionsprecher Rolf Göttel oder Sven Körber, ehemaliger Vorsänger der Nordkurve. Junge Borussia-Fans kommen mit Stadionsprecher und Kinder-Guide Torsten „Knippi“ Knippertz auf ihre Kosten, Publikumsliebling Roel Brouwers sowie Liverpool- und VfL-Fan Barney Sykes führen niederländisch- und englischsprachige Besucher durch die Ausstellung.

Dank eines ausgeklügelten Ortungssystems in der FohlenWelt weiß der Guide stets, wo der Besucher sich gerade befindet und kann so seine Geschichte zu Ausstellungsstücken oder Ereignissen zum Besten geben oder auf zusätzliche Inhalte auf dem Tablet hinweisen. „Wir wollen Borussias Geschichte erzählen und erlebbar machen – aber nicht nüchtern und distanziert, sondern ganz nah dran, emotional und so persönlich wie möglich“, sagt FohlenWelt-Leiter Elmar Kreuels.

Bei jedem Museumsbesuch gibt es Neues zu entdecken. Auch weil die Macher beim Füllen der 1.150 Quadratmeter daran gedacht haben, eine eigene Ebene für neue Inhalte einzuplanen. „Natürlich ist der Raum im Museum begrenzt. Aber durch die digital bespielbaren Bereiche wie die Screens in der Ausstellung oder den digitalen Begleiter in Form des Tablets sind uns beinahe keine Grenzen gesetzt“, sagt Kreuels.

 

Info: www.museum-borussia.de , www.freimeister.org

 

Impressionen aus der Fohlenwelt (Fotos: Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH)