Andi Watson setzt für Spiegelwelt „Mirage Detroit“ auf GLP

Lichtdesigner Andi Watson hat gemeinsam mit dem Medienkünstler Doug Aitken ein Projekt in der über einhundert Jahre alten Savings Bank of Detroit realisiert. Dabei wird das Haus mit einer Spiegelinstallation und Scheinwerfern von GLP in eine Installation aus Licht und Spiegelungen verwandelt.

Von Anfang an stand für Aitken und Watson fest, dass ausschließlich weißes Licht bei dieser Installation zum Einsatz kommen sollte. „Für mich ist Licht so etwas wie ein Medium und die Sprache, mit der das Gebäude und die Installation kommunizieren“, erklärt Andi Watson. „Diese Kommunikation sollte so klar wie möglich sein und nicht durch subjektiv ausgewählte Farben beeinflusst werden. Ich war zu der Zeit mit Radiohead auf Tour und hatte dort jede Menge impression X4 L und impression X4 Bars dabei. Ich liebe diese Lampen. Die Kombination aus satten Farben, brillantem Weiß, einer hervorragenden Optik und die volle Kontrolle über jedes Pixel machen diese Lampen zur perfekten Wahl für eindrucksvolle Effekt und gleichermaßen auch zur Ausleuchtung einer Szene. Eigentlich perfekt für ein Projekt wie das Mirage – aber da brauchte ich keine Farben. Genau darüber habe ich mit Mark Ravenhill von GLP gesprochen und er hatte sofort die Lösung: eine Sonderserie mit kalt- und warmweißen LED für die impression X4 L, impression X4 XL und die impression X4 Bars.“

Die Installation selbst besteht aus Spiegelelementen und Naturstein und ist begehbar. Die tatsächliche Größe und Räumlichkeit der Installation wird für den Besucher durch die unzähligen Reflexionen von Gebäudeflächen, den Natursteinen und nicht zuletzt der eigenen Person erfahrbar. Zusammen mit Licht, der Illusion durch Spiegel und den unterschiedlichsten Reflexionen im Inneren des Mirage entsteht so konstante Veränderung und stetige Konversation.

Besonderer Bedeutung kommt dabei einem eigenen „Atem“ zu. Den bekommt die Installation – so Andi Watsons Idee – durch eine ganz besondere Dimmerkurve, die eigens für diese Installation von Rob Gawler programmiert wurde. „Meine Idee war es, das ganze Gebäude atmen zu lassen. Es leben zu lassen. Nicht plakativ, sondern sehr sanft, für die Besucher fast unmerklich“, erklärt er. „Rob hat das sehr feinfühlig umgesetzt, sogar medizinisch korrekt und dabei wunderschön anzusehen. Damit hat er so etwas wie das Fundament für alle weiteren Schritte gelegt.“

Bewegungen hingegen gibt es ausschließlich im Blackout, „was bedeutet, dass wir nur die Parameter Lichtfarbe (also Warm- und Kaltweiß) sowie die Intensität einzelner LED und Helligkeit hatten, mit denen wir spielen konnten“, beschreibt Andi Watson die Herausforderung. „Rob und ich haben Nächte damit verbracht, einzelne Übergänge zwischen den beiden Weißtönen zu programmieren oder einzelne Helligkeitswerte festzulegen. Da ist nichts dem Zufall überlassen – es geht immer um die Interaktion zwischen dem Gebäude und bestimmten Emotionen, um Träume oder Hoffnungen und die Art, diese in Bewegungen oder Lichtwechsel auszudrücken.“ Er geht noch mehr ins Detail: „Durch die stetig wechselnden, häufig kaum wahrnehmbaren Lichtwechsel entstehen im Inneren der Installation ständig neue Räume, die Installation und das Gebäude treten in einen stetigen Dialog. Jede Facette davon ist einzigartig und die Zahl der unterschiedlichen Facetten ist letztlich nur davon abhängig, wie lange der Besucher im Mirage verbleibt. Egal, ob man nun eine Minute oder mehrere Stunden dort verbringt, kein Augenblick gleicht dem anderen, jeder ist für sich einzigartig.“

Zur Steuerung kommt eine GrandMA2 zum Einsatz, bei der die unterschiedlichen Lichtstimmungen in Cues programmiert sind, die ineinander übergeblendet werden. „Im Prinzip nutzen wir die Konsole, um alles ein- oder auszuschalten und um die unterschiedlichen Cues zeit- und datumsgenau abzuspielen.“

Alle Lichtquellen – mit Ausnahme der impression X4 L, welche die Bogenfenster im Obergeschoss beleuchteten – wurden so diskret wie möglich in der Installation untergebracht. Dabei setzten die impression X4 Bars die Marmorsäulen oder die Steine im Sockelbereich ins Licht und beleuchteten die Spiegelinstallation zudem direkt. Die impression X4 L kamen in den Rundbögen im Obergeschoss des Gebäudes und in den Raumecken zum Einsatz, die größeren impression X4 XL kamen als Downlight aus dem Dach des Silver Buildings zum Einsatz und strahlten mit engem Beam direkt in die Installation oder sorgten mit breitem Flood für flächige Reflexionen zwischen der Oberfläche der Installation und dem Gebäudedach.

 

Info: www.glp.de

 

Mirage Detroit (Fotos: Lance Gerber sowie mit freundlicher Genehmigung von LSC und den Künstlern)