Daniel Hess wird neuer Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums

Der Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums hat entschieden, den 55-jährigen Kunsthistoriker Dr. Daniel Hess mit Wirkung zum 1. Juli 2019 zum neuen Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg zu ernennen. Dr. Hess folgt dem langjährigen Generaldirektor Prof. Dr. Ulrich Großmann nach, der mit Ablauf des 30. Juni in den Ruhestand tritt. Zugleich wird Dr. Hess auf den neu geschaffenen „Lehrstuhl für Museumsforschung und Kulturgeschichte“ im Institut für Kunstgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berufen.

Dr. Daniel Hess hat an der Universität Zürich Kunstgeschichte, Kirchengeschichte und Literaturkritik studiert. Nach Abschluss des Studiums wechselte er für die Promotion auf Basis eines DAAD-Stipendiums nach Deutschland und wurde 1992 in Stuttgart mit einer Dissertation über die Meister im „mittelalterlichen Hausbuch“ promoviert. Nach siebenjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Erforschung mittelalterlicher Glasmalerei am Corpus Vitrearum Medii Aevi in Freiburg im Breisgau wurde Hess 1998 zum Leiter der Sammlungen „Gemälde bis 1800 und Glasmalerei“ an das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg berufen. Seit 2009 ist Dr. Hess erster Stellvertreter des Generaldirektors und Mitglied der Generaldirektion.

Hess war an sämtlichen seit 2005 neu konzipierten und realisierten Dauerausstellungen im Germanischen Nationalmuseum wesentlich beteiligt. Die wegweisende Neukonzeption der Dauerausstellung „Renaissance-Barock-Aufklärung“, die im März 2010 eröffnet wurde, erfolgte unter Leitung von Hess. Außerdem war er verantwortlicher Leiter der großen und überaus erfolgreichen Dürer-Ausstellung, die das GNM 2012 präsentierte.

Durch die gemeinsame Berufung auf den neu eingerichteten Lehrstuhl für Museumsforschung und Kulturgeschichte wird die seit vielen Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Germanischen Nationalmuseum als dem größten kulturgeschichtlichen Museum des deutschen Sprachraums und der Universität Erlangen-Nürnberg auf eine neue Grundlage gestellt. Die Kooperation verschränkt die universitäre Ausbildung mit den Anforderungen der Museumspraxis und stärkt die Rolle der Geisteswissenschaften im nordbayerischen Raum. Der Vorsitzende des Verwaltungsrats, Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann, sieht mit der Ernennung von Hess eine deutliche Stärkung der Publikumsattraktivität. „Herr Dr. Hess wird mit seiner Fähigkeit, Forschung anschaulich und spannend zu vermitteln, die Faszination des Museums beleben und er wird mit seiner internationalen Erfahrung das Potential im Austausch mit den großen Museen für zukunftsorientierte Projekte nutzen.“

Mit der Ernennung von Dr. Daniel Hess zum neuen Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums verknüpft der Verwaltungsrat die Erwartung, dass die erfolgreich eingeleitete Sanierung und Neukonzeption der Dauerausstellungen des Museums kontinuierlich fortgesetzt wird. Diese Entwicklung hat Hess maßgeblich mitbefördert und das GNM mit seinem kulturhistorischen Profil im Kreis der acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft verankert. Am Schnittpunkt von Forschung und Gesellschaft soll das GNM das Bewusstsein für das europäische kulturelle Erbe durch zeitgemäße Präsentations- und Vermittlungsmedien vertiefen und in die Zukunft tragen.

Info: www.gnm.de

Dr. Daniel Hess (Foto: Germanisches Nationalmuseum)