Förderpreis Museumspädagogik 2018 der VGH-Stiftung für sechs Museen

Die VGH-Stiftung verleiht ihren Förderpreis Museumspädagogik für beispielhafte museumspädagogische Projekte, die neue Wege in der Vermittlung gehen. Sechs Museen erhalten den mit jeweils 3.500 Euro dotierten Preis. Mit dem Preisgeld können die von der Jury prämierten Vorhaben innerhalb eines Jahres umgesetzt werden.

Preisträger des Förderpreises Museumspädagogik 2018:

Wer bestimmt, was zum kulturellen Erbe dazu gehört? Wer legt fest, was es wert ist, für die Zukunft aufbewahrt zu werden? Nach welchen Kriterien wird dabei entschieden? In dem Projekt „Jugend diskutiert: Wer entscheidet, was kulturelles Erbe ist?“ des Deutschen Schifffahrtsmuseums Bremerhaven gehen Jugendliche diesen Fragen nach. Die Möglichkeit die Diskussionsschwerpunkte selbst zu setzten, zeichnet das Gesprächsformat aus. Eine weitere methodische Besonderheit: Das Graphic Recording. Hierbei wird das Gesagte aufgenommen und in Bildern verarbeitet – und somit eine weitere Reflektionsebene geöffnet.

Das Projekt „Parkentdecker“ wird unter der Federführung des Heimatmuseums Hoya gemeinsam mit dem Johann-Beckmann-Gymnasium sowie Natur- und Umweltpädagogen aus der Region durchgeführt. Die teilnehmenden Schüler des Projekts entwickeln ein museumpädagogisches Programm für den Bürgerpark Hoya, indem unterschiedliche Aspekte aus den Bereichen Kultur, Natur und Kunst aufgegriffen, verarbeitet und in einem dritten Schritt präsentiert werden.

„Die Geschichte des Schaumburger Bergbaus in 180 Sekunden“ wird ein Film im gleichnamigen Projekt des Bergbau-Museums Lindhorst erzählen. Sprachlernschüler der Magister-Nothold-Oberschule Lindhorst erstellen unter fachlicher Anleitung einen Film über den Bergbau. Nach einer kurzen Einführungsphase in dessen Geschichte, Exkursionen in die umliegenden Stollen und Schächte sowie einer technischen Einführung, soll ein Film entstehen, der mithilfe einer Multimedia-Station in den vielfältigen Sprachen der Projekt-Teilnehmer wiedergegeben werden kann.

„#fake #selfie – Inszenierung in Kunst und Social Media“ heißt das Projekt der Kunsthalle Bremen, das sich mit dem kritischen Umgang von Webinhalten und der Reflexion der Selbstdarstellung im Internet auseinandersetzt. Die Schüler treten in einen Dialog über Realität und Scheinwelt – und setzen Medien im Sinne von Kunstwerken, als auch aktuelle digitale Medien miteinander in Beziehung.

Die Teezeremonie wird überall auf der Welt unterschiedlich zelebriert. Eine 11. Klasse des Beruflichen Gymnasiums in Norden erstellt gemeinsam mit dem Ostfriesischen Teemuseum Norden im Projekt „Teekulturen in Ostfriesland – Die Welt in einer Tasse Tee“ eine Sonderausstellung zu diesem Thema. Im Fokus stehen dabei Menschen mit Migrationshintergrund, die in Ostfriesland ihre Teetraditionen beibehalten haben. In der Produktion eigener Filme und Interviews nähern sich die Schülerinnen und Schülern diesen Traditionen – und öffnen sich und den Museumsbesuchern eine Welt unterschiedlicher Teekulturen.

„Erlebnisse auf der Marsch“ lautet der Titel des Projekts vom Museum und Park Kalkriese in Osnabrück, bei dem sich die teilnehmenden Jugendlichen mit dem Marsch der Legionäre zur Varusschlacht im Osnabrücker Land beschäftigen. In einer Sonderausstellung zum Thema erarbeiten sich die Schüler das erforderliche Wissen zum Aufbau und zur Organisation der römischen Armee, um im zweiten Projektteil unter Anleitung von Experten eigene Stop-Motion-Filme zu entwerfen.

Die Preisvergaben finden im Frühjahr 2019 statt.

 

Info: www.svn.de