Sportmuseum Leipzig: Finanzierungszusage über rund zwei Millionen Euro vom Freistaat Sachsen

Der Freistaat Sachsen unterstützt das Sportmuseum Leipzig mit 2,079 Millionen Euro. Darüber informierte Ministerpräsident Michael Kretschmer am 21. August 2018 in der Sonderausstellung „In Bewegung – Meilensteine der Leipziger Sportgeschichte“ des Stadtgeschichtlichen Museums. Kretschmer verwies außerdem darauf, dass das Geld aus einer weiteren Tranche aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR stammt. Das sächsische Kabinett hatte vor einer Woche eine Projektliste mit einer Reihe von Maßnahmen beschlossen, die gefördert werden sollen. Darunter ist auch das Sportmuseum.

Die Mittel werden von der Stadt Leipzig verwendet, um die langjährige lediglich provisorische Unterbringung dieser national wie international einmaligen sporthistorischen Sammlung aus rund 90.000 Exponaten zu beenden und sie wieder angemessen in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Stadt Leipzig sei in Gesprächen mit RasenBallsport Leipzig über einen möglichen Neubau hinter dem denkmalgeschützten Kassenhäuschen des alten Schwimmstadions. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. Fest steht aber, dass das Sportmuseum in städtischen Händen bleiben soll.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte sich zu der Wahl des Sportmuseums als Förderprojekt: „Das Vorhaben ist wichtig für die Stadt Leipzig mit ihrer großen Sport-Tradition und für die vielen sportbegeisterten Menschen bei uns im Freistaat. Ich bin mir sicher, dass es auch über Sachsen hinaus eine große Ausstrahlung haben wird. Der Neubeginn für ein Sportmuseum ist eine große Bereicherung für die vielschichtige und attraktive Museenlandschaft in Sachsen.“

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung ergänzte: „Viele der Exponate sind zunächst unscheinbar, hinter ihnen verbergen sich aber interessante Geschichten. So zum Beispiel zwei Hockeyschläger der Olympischen Spiele 1960 und 1964. Der erste Schläger gehörte zur Mannschaft der Bundesrepublik, der 1964er Schläger zur DDR-Mannschaft. Damals hatte man sich geeinigt, nur eine deutsche Hockey-Mannschaft zu den Olympischen Spielen zu entsenden – jeweils die, die in der Qualifikation besser abgeschnitten hatte. So erzählen die Exponate auch ein Stück deutsch-deutsche Sportgeschichte.“

Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeisterin für Kultur: „Mit der Unterstützung des Freistaates ist es der Stadt nun möglich ein Projekt umzusetzen, dass in Leipzig einen hohen emotionalen Stellenwert besitzt.“

Das Sportmuseum Leipzig wurde 1976 durch Ratsbeschluss gegründet und 1977 auf der Dammkrone des Zentralstadions eröffnet. Bis zum Ende der DDR diente es maßgeblich dazu, das Land als „Sportnation“ unter Beweis zu stellen. Nach 1991 reduzierte sich die Tätigkeit auf Sammlungs-, Dokumentations- und Forschungsaufgaben bei eingeschränktem Ausstellungsbetrieb an wechselnden Orten. 1996 wurde das Sportmuseum interimistisch, jedoch ohne Ausstellungsfläche an seinem jetzigen Standort Am Sportforum 10 untergebracht. Qualität und Quantität der Bestände zeichnen das Museum als eine der drei hochkarätigen sportmusealen Sammlungen Deutschlands mit internationaler Strahlkraft aus. Rund 40 Prozent des Sammlungsbestandes, über 35.000 Objekte, sind heute bereits digital recherchierbar. Damit nimmt das Leipziger Sportmuseum eine Spitzenposition in Deutschland ein.

 

Info: www.stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de/sportmuseum/

 

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (4.v.l.) beim Besuch im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig (Foto: Theresa Detemple)