Urban Nation Museum zeigt Kunst an eigener Fassade

Der Street-Art-Künstler Super A hat die Fassade des Urban Nation Museum in Berlin-Schöneberg mit einer Wandmalerei gestaltet. Das von Graft Architekten umgebaute Gründerzeitgebäude hat eine modulare, partiell austauschbare Fassade, die so selbst zur Leinwand wird. Das Museum kann seine Außenhaut so immer wieder neu gestalten lassen. Bemalte Fassaden können abgenommen, archiviert und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. „Die Fassadengestaltung gibt dem Bülow-Kiez ein Mehr an Farbe und positiver Energie. Mit dem Kunstwerk schaffen wir an prominenter Stelle ein stadtbildprägendes Highlight, das man aus der überirdisch vorbeifahrenden U-Bahn bestens sehen kann“, sagt Yasha Young, Künstlerische Direktorin von Urban Nation. „Wir zeigen mit dem Werk einmal mehr, dass wir den Museumsgedanken neu denken und das Haus selbst zum Kunstwerk gestalten. Das Wechselspiel zwischen Innen und Außen – zwischen urbaner Kunst auf der Straße und gehängten Werken im Gebäude – bildet ein faszinierendes Spannungsverhältnis.“

Das neue Werk in der Bülowstraße 7, die Museumsfassade mit dem Titel „No Justice, Just Us“, breitet sich über Eck und über mehrere Etagen des Gebäudeturms aus. Der niederländische Künstler Super A zeigt in seinem surrealen Sujet die römische Göttin der Gerechtigkeit, Justitia, in Kombination mit Rotkehlchen und Raben, die die Bedeutung des Szenarios um eine weitere metaphorische Ebene erweitern. Justitia kommt hier nicht als unnahbares göttliches Wesen daher, sondern als brüchiger Hohlkörper, als eine Art Maschinenwesen: Ihr Gesicht, ihr Körper und ihre Gliedmaßen sind fragil, lösen sich auf und ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen.

 

Info: www.urban-nation.com

 

Fassade des Urban Nation Museum (Foto: Nika Kramer)