Bund und Länder fördern Aktionsplan der Leibniz-Forschungsmuseen

Mit einem gemeinsamen Aktionsplan wollen die acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft ihre besondere Rolle als Orte von Forschung, Bildung und Wissenstransfer weiter stärken. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt dafür gemeinsam mit den Ländern Bayern, Berlin, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bis 2019 insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung.

Der Aktionsplan sieht dafür die Schwerpunkte Wissenschaftskommunikation, Vermittlungsforschung und -standards sowie internationale Vernetzung vor. Mit einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung am 14. November ist jetzt die erste gemeinsame Aktivität im Kontext des Aktionsplans gestartet.

Neben individuellen Projekten an den einzelnen Museen sind vier gemeinschaftliche Formate und Aktivitäten mit nationaler, europäischer und internationaler Ausrichtung geplant:

Auf nationaler Ebene entwickeln die Museen innovative Formate der Wissenschaftskommunikation, die sie auf der Basis von konkreten Exponaten als „Orte des Dialogs“ zu gesellschaftsrelevanten Themen zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit positionieren. Unter der thematischen Klammer „Wir erforschen den Wandel und gestalten die Zukunft“ werden Themen wie Klimawandel, Verlust an biologischer Vielfalt, Energiewende, Strukturwandel, Bildungsgerechtigkeit und andere adressiert.

Zudem planen die Museen, die Vermittlungsforschung in Deutschland zur Entwicklung neuer, nachhaltiger Vermittlungsstandards zu stärken und in einem Netzwerk musealen Transfer, Vermittlung und Dialog auszubauen. Gemeinsam mit Leibniz-Instituten aus der Bildungsforschung soll dazu eine mittelfristige Forschungsagenda erarbeitet werden, mit der die museale Vermittlung forschungsbasiert weiterentwickelt werden kann.

Zum Europäischen Jahr des Kulturerbes 2018 planen die acht Leibniz-Forschungsmuseen verschiedene gemeinsame Aktivitäten. Im Fokus steht die Vermittlung der besonderen Bedeutung der Konservierungs- und Restaurierungsforschung für den Erhalt des kulturellen Erbes. So sind mit Themenwochen und Workshops für das Publikum Blicke hinter die Kulissen der Museumswerkstätten geplant.

Schließlich wird die internationale Vernetzung von Forschungsmuseen ausgebaut. Begonnen wurde eine Serie von Workshops mit der weltbekannten Smithsonian Institution in den USA, mit der eine langfristige strategische Kooperation vereinbart wurde. Mit dem „Global Summit of Research Museums“ startet im November 2018 in Berlin eine geplante Reihe von drei Gipfeltreffen von international bedeutsamen Forschungsmuseen. Als weitere Stationen sind London (2019) und Washington (2020) vorgesehen.

Die Förderung des Aktionsplans der Leibniz-Forschungsmuseen geht insbesondere auch auf eine Initiative der Bundestagsabgeordneten Sven Schulz (SPD) und Anette Hübinger (CDU) zurück, die in der gerade zu Ende gegangenen Legislaturperiode als Mitglieder des Haushaltsausschusses Berichterstatter für Bildung und Forschung waren.

Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, betont: „Forschungsmuseen sind mit ihrem Aufgabendreiklang von Sammeln, Forschen und Vermitteln herausragende Orte, um die Relevanz und neuste Erkenntnisse zu hochaktuellen Herausforderungen unserer Zeit wie etwa dem Klimawandel zu vermitteln. Sie nehmen damit eine in der modernen Wissensgesellschaft unverzichtbare Funktion als Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft wahr, die durch den Aktionsplan weiter gestärkt wird.“

 

Info: www.leibniz-gemeinschaft.de