Eröffnung der documenta 14 in Athen

Die documenta 14 hat in Athen ihre Türen für das kunstinteressierte Publikum aus aller Welt geöffnet. Bei einem Eröffnungsakt mit vielen politischen Anklängen am neben Kassel zweiten Standort der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst hoben der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos die Bedeutung des griechischen Kulturerbes für Europa und die Zukunft Europas hervor. „Die europäische Integration kann nur auf der Grundlage der gemeinsamen Kultur erfolgen“, sagte Staatspräsident Pavlopoulos. Steinmeier sagte: „Ich kann mir ein Europa ohne Griechenland nicht vorstellen, unsere Zukunft wird eine gemeinsame sein.“ Und weiter: „Die documenta war nie eine Komfortzone für Politiker, das wird auch in Athen nicht anders sein.“ Den Diskurs über die heute vielerorts angefochtene Demokratie an den Ort ihrer Geburt, nach Athen zu tragen, scheine mehr als angemessen.

Die von Adam Szymczyk erstmals für die beiden Standorte Kassel und Athen konzipierte documenta 14 wird für 100 Tage in Athen zu Gast sein und am 10. Juni 2017 in Kassel eröffnet. „Die documenta hat die Aufgabe, politisch zu sein, sagte er. Und sie stelle die Frage, was mit der Freiheit sei, die sich nicht nur auf die künstlerische Freiheit beziehe.

Kassels Überbürgermeister Bertram Hilgen und sein Athener Amtskollege Yiorgos Kaminis äußerten sich hoffnungsvoll, dass die documenta erstmals an zwei gleichberechtigten Standorten zu einem Gewinn für beide Städte und ihre Bürger wird.

Nach der beeindruckenden Resonanz der internationalen Medien auf die für sie vorab geöffneten Ausstellungsorte in der griechischen Hauptstadt steigen die Erwartungen nun für die Kasseler Ausstellung und einen von der internationalen Kultur geprägten Sommer.

Bei der Eröffnung sprach Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen davon, dass Athen Kulminationspunkt der europäischen Kultur für Jahrtausende und zugleich des Wandels in der modernen Politik und Gesellschaft sei. Er sei deshalb überzeugter denn je, dass die Entscheidung, mit einem zweiten Ausstellungstandort an einen solchen Kulminationspunkt zu gehen richtig und erfolgversprechend sei. Hilgen: „Kunst kann Brücken bauen und ermöglicht uns, einander besser kennenzulernen, einen Lernprozess zu begründen, der neue Grundlagen für ein Zusammenleben herstellt.“

 

Info: www.kassel.de