Leibniz-Einrichtungen evaluiert

Die Förderung von drei Leibniz-Instituten und einem Leibniz-Forschungsmuseum soll fortgeführt werden. Das hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nach Abschluss der regelmäßigen wissenschaftlichen Evaluierung beschlossen. Eine erneute Überprüfung der Fördervoraussetzungen soll bei allen vier Einrichtungen nach dem Regelturnus von sieben Jahren erfolgen.

Das Römisch-Germanische Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, Mainz (RGZM) ist sowohl ein Museum als auch eine archäologische Forschungseinrichtung. Die letzte Beurteilung des RGZM liegt nur drei Jahre zurück. Der Leibniz-Senat hatte zwar auch seinerzeit sehr gute Leistungen festgestellt, vermisste aber ein Konzept zur Gestaltung des Wachstums, das Bund und Länder mit einer starken Erhöhung der institutionellen Förderung ermöglicht hatten. Bei der jetzigen Evaluierung stellt der Senat deutliche konzeptionelle Verbesserungen fest. Der erfolgreich vorangetriebene Reformprozess sei nun weiter fortzuführen, insbesondere müsse die neue Dauerausstellung in Mainz zügig konzipiert werden. Sie soll ab 2020 in einem Neubau präsentiert werden, den das Land Rheinland-Pfalz und das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzieren.

Das neue Gebäude ist, so der Leibniz-Senat, dringend erforderlich, um die seit langer Zeit angespannte Raumsituation des RGZM in Mainz zu beheben. Der Senat hebt hervor, dass die Zusammenarbeit mit der örtlichen Johannes Gutenberg-Universität seit der letzten Evaluierung strukturell verbessert worden sei. So werde die Generaldirektorin bzw. der Generaldirektor zukünftig von beiden Partnern gemeinsam berufen. Die Kooperation zwischen Museum und Universität bewähre sich bereits im Rahmen des Leibniz-WissenschaftsCampus „Byzanz zwischen Orient und Okzident“, auch mit Blick auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Sehr positiv beurteilt der Leibniz-Senat außerdem die zahlreichen Kooperationen des RGZM mit anderen archäologischen Einrichtungen im In- und Ausland. Der Senat empfiehlt Bund und Ländern, die Förderung des RGZM fortzusetzen.

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.Sie beschäftigen rund 18.500 Personen, darunter 9.300 Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro.

 

Info: www.leibniz-gemeinschaft.de