Zeitgemäße Wissensvermittlung im Bamberger Vogelsaal

Der Bamberger Vogelsaal, hat sich mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern und dem Naturkunde-Netz Bayern, der Bayerischen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Bamberg, der Oberfrankenstiftung und der Stadt Bamberg in einen hochmodernen Vermittlungsraum gewandelt. Damit erstrahlt ein Kleinod der bayerischen Museumslandschaft in neuem Glanz und gibt den Anstoß zu einem virtuellen Netzwerk naturkundlicher Museen im Freistaat.

Zeitgemäße Wissensvermittlung im Bamberger Vogelsaal

Mit rund 2.200 präsentierten Tierarten braucht das gleichermaßen naturkundlich wie kulturgeschichtlich herausragende Denkmal den Vergleich mit großen Tierparks nicht zu scheuen. Im Gegensatz zu zoologischen Gärten handelt es sich aber in diesem Fall um unbelebte Tierpräparate. Um dennoch eine zeitgemäße, lebendige Form der Wissensvermittlung zu finden, setzt das Bamberger Haus auf Smartphones und Tablets. Kleine unsichtbare Bluetooth-Sender vermitteln den mobilen Endgeräten die notwendige Orientierung, damit an der richtigen Stelle Vogelstimmen erklingen können oder ein Video die Lebensweise eines Tieres veranschaulicht. So konnte die größte Herausforderung in der Neugestaltung gemeistert werden, die darin bestand, den Gesamteindruck des frühklassizistischen Saales nicht durch optisch störende Infomedien zu beeinträchtigen. So nehmen etwa der kleine Rabe Rudi und sein Opa die Besucher mit auf eine Rätseltour und vermitteln ganz nebenbei Respekt vor der Natur und ihrer Vielgestaltigkeit. Die Rätseltour ist nur einer von fünf zur Auswahl stehenden Themenrundgängen. Wer möchte, kann sich auch über die Stilelemente dieser einzigartigen Raumschöpfung informieren, mit dem sympathischen Vogelkundler Emil auf Weltreise gehen, erfahren, wie die dargebotenen Sammlungen zusammengetragen wurden, oder Interessantes zu verschiedenen Tierstämmen erfahren.

Dr. Ingo Krüger von der Bayerischen Sparkassenstiftung dazu: „Selten ist es so perfekt gelungen, modernste Technologien mit einem historischen Raumensemble zu verbinden. Damit wird die Neukonzeption in zeitgemäßer Form dem Wunsch des Museumsgründers, Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal gerecht, Naturgeschichte anschaulich zu vermitteln.“

Dr. Astrid Pellengahr, Leiterin der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern stellte die neue App als gelungenes museumsdidaktisches Instrument heraus: „Digitale Medien schlagen eine Brücke zwischen Tradition und Technik und tragen mit zeitgemäßer Vermittlung dazu bei, ein Juwel unserer Museumslandschaft, das weit über Bayern hinaus museumsgeschichtliche Bedeutung besitzt, den Bambergern und ihren Gästen nahe zu bringen.“

Dr. Matthias Mäuser, Leiter des ansonsten modern gestalteten Ausstellungshauses ist stolz auf sein einzigartiges „Museum im Museum“, wie er den Vogelsaal bezeichnet. Mit seiner Gründung als „Naturalienkabinett“ im Jahr 1791 durch Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal, blickt das Museum zudem auf eine 225-jährige Geschichte zurück. Dieses Jubiläum sei Grund genug, so Mäuser, das Alte mit dem Neuen zu feiern, also das einzigartige historische Ambiente mit den modernsten technischen Möglichkeiten zu erschließen. Von der englischen Version, die im weiteren Verlauf des Jahres auf den Markt kommen wird, erhofft sich der Museumsleiter eine deutlich höhere Akzeptanz seines Hauses seitens der so zahlreichen ausländischen Touristen.

Die passende App für die Betriebssysteme iOS und Android findet sich unter dem Namen ExpoNat in den entsprechenden Stores, kann aber auch im Kassenraum des Museums heruntergeladen werden. Wer über kein mobiles Endgerät verfügt, kann sich ein Tablet an der Museumskasse ausleihen.

 

Info: www.museen-in-bayern.de , www.naturkundemuseum-bamberg.de

 

Vogelsaal (Foto: Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayern)