„Echos“ im Museum der Entwicklungsgeschichte des Menschen

Im Museum für Entwicklungsgeschichte des Menschen (MEH) in Burgos ist bis Juli 2015 die Ausstellung „Echos“ zu sehen, eine sinnliche Reise durch eine Klanglandschaft, die die menschliche Evolution geprägt hat. Die Besucher der Ausstellung kommen in den Genuss, Geräusche, Töne und Klänge zu vernehmen, denen Hominide vor vier Millionen Jahren bis zum Menschen der heutigen Zeit ausgesetzt waren.

„Echos“ im Museum der Entwicklungsgeschichte des Menschen

Juan Luis Arsuaga, der wissenschaftliche Direktor des MEH, will den Museumsbesuchern ein einzigartiges Erlebnis vermitteln. Sie sollen in ein klangliches Ökosystem voller Töne eintauchen können, die den Menschen in seiner Evolutionsgeschichte begleitet haben.

Die Ausstellung, die von Juan Luis Arsuaga und dem auf Natur spezialisierten Tontechniker Carlos de Hita kuratiert wird, bietet den Besuchern eine neue sinnliche Erfahrung. Sie können Geräusche wahrnehmen und entdecken, die der menschlichen Entwicklung beigesellt waren und zu uns aus der Vorzeit als „Echo“ ankommen. Die Sinnesreise beginnt vor vier Millionen Jahren mit den charakteristischen Klängen des afrikanischen Tropenwalds, der von Menschenaffen und weniger bekannten Arten bewohnt war. Danach lauschen die Besucher auf die Klänge der afrikanischen Savanne, wo eine halbe Million Jahre später der Australopithecus in weiten und hellen Räumen heimisch war.

Die Besucher verbringen eine knappe Viertelstunde in Dunkelheit, um sich völlig abgeschlossen von anderen Reizen auf die Geräusche konzentrieren zu können, die etwa Tiere wie große Affen oder um einen Kadaver flatternde Geier erzeugen. Sie hören das schockierende Lachen von Hyänen oder das Splittern von Knochen, wenn der Homo habilis mit einem Stein versucht, an das Mark im Inneren zu gelangen.

Am Ende der Ausstellung können die Besucher die typische Sprechlaute und Klänge von Buschmännern, Massai-Tänzen, Amazonas-Indianern oder aus Papua-Neuguinea vernehmen, ein buntes Tongemisch von Völkern und Rassen, die noch nicht in unserer modernen Zeit angekommen sind. Auf diese Geräuschkulisse folgen Töne und Klänge, die für die moderne Technologie typisch sind und die unser Leben verändert hat: der Klang von Dampfmaschinen, Morsezeichen, Funkstörungen, statischer Elektrizität oder Verkehr. Die Ausstellung vermittelt einen Soundtrack, der dazu dient, den Hörsinn neu zu entdecken und zu schulen.

Darüber hinaus hat das MEH in seine Dauerausstellung drei Originalausgaben der wichtigsten Werke des britischen Naturforschers Charles Darwin aufgenommen, die im Erdgeschoss des Museums neben der Reproduktion der „Beagle“ zu sehen sind. „Die Entstehung der Arten“, „Reise eines Naturforschers um die Welt“ und „Die Abstammung des Menschen“ sind die entscheidenden Arbeiten von Darwin, die seine Evolutionstheorie begründeten.

Info: www.museoevolucionhumana.com

MEH, Außenansicht (Foto: MEH)