Neues Erlebnismuseum „Westfälische Salzwelten“ in Bad Sassendorf eröffnet
Nach mehrjährigen Vorplanungen und 23 Monaten Bauzeit wurde nun das Erlebnismuseum „Westfälische Salzwelten“ in Bad Sassendorf im Beisein von Dr. Günther Horzetzky (Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen), dem Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann (Arnsberg), Eva Irrgang (Landrätin Kreis Soest), Hubertus Winterberg (Geschäftsführer der Südwestfalen-Agentur), dem Bad Sassendorfer Bürgermeister Malte Dahlhoff, Projektleiter Oliver Schmidt sowie vielen weiteren geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft feierlich eröffnet.
Auf über 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche begeben sich die Besucher auf eine Reise in die Tiefen der Erde, durch unterirdische Gewölbe voller Kristalle bis in die Geschichte der Salzgewinnung aus Sole am Hellweg. Hier ersteht die letzte Siedehütte Bad Sassendorfs wieder auf. So können die Besucher nach Sole suchen, diese auf das Gradierwerk fördern und ausprobieren, wie ein Salzknecht vor hunderten von Jahren seinem Handwerk nachging. Sie entdecken dabei längst vergangene Arbeitswelten – aber auch die chemischen Grundlagen des Salzes und sein bemerkenswertes Kristallsystem. Mikroskope, Kristallisationsinstallationen und ein dreidimensionales Modell helfen dabei, die Struktur des Salzes zu ergründen.
Als Erkennungsmerkmal ragt ein riesiger Salzwürfel aus dem Ausstellungsgebäude hinaus. Er begleitet die Besucher durch die gesamte Ausstellung. Einerseits erinnert er daran, dass Salz die wirtschaftliche Grundlage am Hellweg schuf, andererseits ist der Würfel auch ein Symbol für Spiel und Spaß, das zum spielerischen Umgang mit dem so vertrauten Salz einlädt. Der „Kristall“ führt im Inneren aus einer Höhlenwelt in eine strahlende Struktur im Mittelpunkt der Ausstellung. Sie erzählt vom Wandel, den auch das Salz am Hellweg ermöglichte. Von dort gelangen die Besucher in eine lichtdurchflutete Ausstellungslandschaft im Obergeschoss, die von Salz, Sole und Moor im täglichen Leben erzählt. Hier lernen sie die Wirkungen des Salzes im Körper kennen, aber auch überraschende Nutzungschancen des handelsüblichen Allerweltrohstoffes. Schließlich erhalten die Besucher Gelegenheit in die Welt von Heilung und Therapie einzutauchen. Zum Abschluss lädt die Ausstellung zum Verweilen und Ausspannen auf der Empore ein: Hier können sich die Besucher in aller Ruhe in einer fiktiven Bäderwelt wohlfühlen.
Das Projekt „Salzwelten am Hellweg“ entstand im Rahmen der Regionale Südwestfalen 2013 – die Südwestfalen-Agentur unterstützte die Bewerbung um europäische Fördermittel mit einem Qualifizierungsprozess, der zur Verleihung aller drei Regionale-Sterne führte. Mit rund 2,8 Millionen Euro förderten Europäische Union, Land Nordrhein-Westfalen und Gemeinde Bad Sassendorf seit Frühjahr 2013 die Entstehung der interaktiven Erlebnisausstellung rund um Sole, Salz und Gesundheit. inSynergie aus Rheinbreitbach zeichnete sowohl für den Exponatebau als auch die Medientechnik verantwortlich.
Info: www.westfaelische-salzwelten.de , www.insynergie.de
Impressionen aus dem Erlebnismuseum (Fotos: Michael Bahr)