Deutsche Museen und Ausstellungshäuser: 116 Millionen Besuche in 2013

Die Museen in Deutschland meldeten für das Jahr 2013 insgesamt 110.425.002 Besuche. Dies ist die zweithöchste Besuchszahl seit Beginn der ersten vollständigen Erhebung im Jahr 1981. Nur im Vorjahr 2012 war die Zahl etwas höher (2,1 Prozent). Nicht zuletzt die 8.942 Sonderausstellungen der deutschen Museen trugen zu diesem hervorragenden Ergebnis bei.

Erfolgreicher als im Vorjahr waren 2013 die technischen Museen (plus 1,7 Prozent) sowie die historisch/archäologischen Museen (plus 5,4 Prozent). Grund für den insgesamt doch leichten Rückgang der Besuchszahl im Vergleich zu 2012: In 2012 hatten extrem gut besuchte Sonderausstellungen und auch die documenta 13 zu einem herausragenden Ergebnis geführt. Daran lässt sich auch die Bedeutung der Sonderausstellungen für die Arbeit der Museen ablesen. Nach den Erfahrungen aus den vorangegangenen Jahren ist nach Rekordbesuchsjahren in der Regel ein leichter Rückgang im Folgejahr zu beobachten. Der leichte Rückgang an Museumsbesuchen in 2013 zeigte sich je nach Museumsart unterschiedlich. Einen deutlicheren Rückgang gegenüber dem Vorjahr mussten Naturkundemuseen hinnehmen (minus 8,5 Prozent). Von der documenta 13 hatten im Jahr 2012 als Nebeneffekt besonders die Kunstmuseen profitiert. So war es nicht erstaunlich, dass in 2013 die Besuchszahl der Kunstmuseen um 5,2 Prozent zurückging.

Ermittelt wurden auch die Besuchszahlen von Ausstellungshäusern, die zwar keine eigene Sammlung besitzen, aber überwiegend nicht-kommerzielle Ausstellungen musealen Charakters zeigen. Insgesamt wurden 5.309.434 Besuche in Ausstellungshäusern in Deutschland gezählt. Die an der Gesamtstatistik beteiligten Ausstellungshäuser zeigten die Präsentation von 1.892 Ausstellungen an. Die Besuchszahl der Ausstellungshäuser ist nicht in der Gesamtbesuchszahl der Museen enthalten.

Im Jahr 2013 konnten Museen und Ausstellungshäuser zusammen über 115,7 Mio. Besuche verzeichnen. Das waren insgesamt 3,7 Mio. weniger als im Jahr 2012.

Prof. Dr. Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbundes, stellt dazu fest: „Museen und Ausstellungen erfreuen sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Als originäre Orte für Kulturerlebnisse mit authentischen Objekten sind und bleiben sie die wichtigsten Zielpunkte für Kulturinteressierte. Darüber hinaus haben sie sich als Orte der kulturellen Bildung etabliert und stehen im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte. Mit ihren Ausstellungen und Angeboten behandeln sie aktuelle Fragestellungen unserer pluralen Gesellschaft.“

Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sagt dazu: „Die Museen mit ihren reichen Sammlungen sind Orte des Wissens und des Erlebens – abseits vom Alltagsgeschehen. Dies ist besonders für eine liberale und weltoffene Gesellschaft von essentieller Bedeutung. Die starke Nachfrage des Publikums macht das mehr als deutlich.“

Im Rahmen der Gesamtstatistik wurde für das Jahr 2013 auch nach der Präsenz der Museen im Internet gefragt. Von 6.358 angeschriebenen Museen haben sich 5.140 Museen an der Abfrage beteiligt. Die hohe Beteiligung der Museen an dieser Zusatzbefragung zeigt, dass das Internet für die Museen zu den gängigen Angeboten gehört und dieses Medium aktiv genutzt wird. Über 60 Prozent der Museen hatte in 2013 eine eigene Homepage und nur sechs Prozent der Museen gaben an, nicht im Internet präsentiert zu sein.

Die Besuchszahlen der Museen werden in der statistischen Gesamterhebung an den Museen und Ausstellungshäusern der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht. Diese wird jährlich seit 1981 vom Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz in Kooperation mit dem Deutschen Museumsbund veröffentlicht.

 

Info: www.smb.museum.de