Digitalisierungsprojekt im Kupferstichkabinett in der Kunsthalle Bremen

Die Kunsthalle Bremen beginnt ein umfassendes Projekt zur digitalen Erschließung des gesamten Bestands des Kupferstichkabinetts mit rund 200.000 Handzeichnungen und Druckgrafiken. Hochkarätige Werke des 15. bis 21. Jahrhunderts werden in die bestehende öffentlich zugängliche Onlinedatenbank der Kunsthalle aufgenommen und sukzessive veröffentlicht. Die Digitalisierung soll diese Meisterwerke nun für die Öffentlichkeit sichtbar und sie für die internationale, wissenschaftliche Recherche zugänglich machen.

Digitalisierungsprojekt im Kupferstichkabinett in der Kunsthalle Bremen

Nachdem die Kunsthalle Bremen im vergangenen Jahr Gemälde und Skulpturen vollständig in ihrer Onlinedatenbank auf der Webseite des Museums öffentlich zugänglich gemacht hat, folgt jetzt die umfassende Sammlung an grafischen Blättern. Es handelt sich dabei um Werke von Albrecht Dürer bis Nam June Paik über Henri de Toulouse-Lautrec oder Pablo Picasso. Da Kunst auf Papier aufgrund ihrer hohen Lichtempfindlichkeit stets nur für kurze Zeiträume ausgestellt werden kann bietet die Digitalisierung die Möglichkeit die Werke der Sammlung langfristig einer breiten Öffentlichkeit und Fachleuten zur Verfügung zu stellen.

Derzeit wird das Projekt wissenschaftlich vorbereitet: Bestände werden aufgearbeitet, für die Erfassung der Daten werden Standards in Zusammenarbeit und im engen fachlichen Austausch mit anderen Museen erarbeitet und technische Voraussetzungen für die Digitalisierung werden geschaffen. Langfristig ist geplant, grafische Sammlungen nationaler und internationaler Museen digital in einem gemeinsamen Portal zu vernetzen, um einen sammlungsübergreifenden Zugriff auf die Bestände zu ermöglichen.

Prof. Dr. Christoph Grunenberg, Direktor Kunsthalle Bremen: „Die Digitalisierung der reichen Bestände des Kupferstichkabinetts gehört zu den ambitioniertesten Projekten, die die Kunsthalle Bremen jemals in Angriff genommen hat. Es ist ein zentrales Anliegen der Kunsthalle, dass die hervorragende Sammlung einer breiten Öffentlichkeit in zeitgemäßer Form zugänglich gemacht wird und so der Umgang mit Werken auf Papier revolutioniert wird. Die Relevanz des gedruckten Bildes im digitalen Zeitalter hängt auch von ihrer quantitativ und qualitativ überzeugenden Präsenz im Internet ab. Interessierte Nutzer bekommen so die Möglichkeit Werkabbildungen hochaufgelöst abzurufen und direkt detaillierte Informationen zu den Werken nachzulesen. Ein großer Dank gilt der Waldemar Koch Stiftung, die es durch ihre großzügige Unterstützung ermöglicht, dass erstmals große Teile der grafischen Sammlung systematisch digitalisiert werden können.“

Ohne externe finanzielle Unterstützung wäre die Kunsthalle Bremen nicht in der Lage ein so umfangreiches und langfristig angelegtes Digitalisierungsprojekt zu realisieren. Als Partner fördert die Waldemar Koch Stiftung das Projekt großzügig für die kommenden Jahre: „Wir freuen uns, dass es der Waldemar Koch Stiftung möglich ist, die Kunsthalle Bremen bei der Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens zu unterstützen. Dieses Projekt ist aus Sicht unserer Stiftung ein wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit des Museums in einer zunehmend digitalisierten Welt.“

 

Info: www.kunsthalle-bremen.de

 

Kupferstichkabinett Kunsthalle Bremen (Foto: Karen Blindow)