Fraunhofer-Forscher scannen Saurierknochen vor Publikum

Vom 11. bis 14. November testeten die Forscher des Fraunhofer IGD ihre 3D-Scanstrasse CultLab3D gemeinsam mit dem Museum für Naturkunde in Berlin. Ziel war es, die Chancen und Herausforderungen einer schnellen und effizienten Digitalisierung von Natur- und Kulturgütern auszuloten. Zur Podiumsdiskussion am 11. November 2014 und zum Besuch der Scanstraße waren alle Interessierten eingeladen.

Fraunhofer-Forscher scannen Saurierknochen vor Publikum

Europäische naturkundliche Sammlungen enthalten hunderte Millionen Sammlungsobjekte, die der Wissenschaft zu Forschungs- und Vergleichszwecken zur Verfügung stehen. Die Informationen sind essentiell für die Wissenschaft und das Management natürlicher Ressourcen. Mit Einzug der Computertechnik wurden Sammlungsdaten zunehmend digitalisiert und seit der Jahrtausendwende in Netzwerke eingebunden, wo sie heute für die wissenschaftliche Gemeinschaft bereitstehen.

„Museumssammlungen auf der ganzen Welt besitzen unschätzbar wertvolle Biodiversitätsinformationen. Freie, offene Zugänge zu diesen Ressourcen sind entscheidend für die Förderung der Biodiversitäts-forschung und eine bessere Bewirtschaftung der Natur für eine nachhaltige Zukunft. Doch dies ist derzeit noch immens zeit-, personal- und kostenintensiv“, erklärt Prof. Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde, Berlin. Hier liegen insgesamt 30 Millionen Objekte, von denen bisher nur ein kleiner Teil digitalisiert ist. Mit einem neuen 3D-Digitalisierungsverfahren könnten Forscher des Fraunhofer IGD das ändern. Ihre 3D-Scanstraße CultLab3D scannt Sammlungsobjekte vollautomatisch.

„Unsere Technologien bieten nicht nur eine schnelle Digitalisierung, Klassifizierung und Archivierung von musealen Beständen, sondern ersetzen auch teure Leihgaben und physische Kopien durch frei verfügbare virtuelle Modelle“, erklärt Pedro Santos vom Fraunhofer IGD.

 

Info: www.cultlab3d.eu , www.naturkundemuseum-berlin.de

 

Scanstraße mit einer Replik der Nofretete (Foto: Fraunhofer IGD)