Ausstellungen rund um die Lichtgrenze: 25 Jahre Mauerfall in Berlin

Mit tausenden Ballons, die zu Beethovens „Ode an die Freude“ in den Berliner Nachthimmel schwebten, gingen an Wochenende die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls mit einem emotionalen Höhepunkt zu Ende, gekrönt von einem Feuerwerk am Brandenburger Tor. Drei Tage lang erinnerte die magisch leuchtende Lichtgrenze aus weißen, mit Helium gefüllten Ballons an die überwundene Teilung der Stadt. Über 15,3 Kilometer zeichnete sie von der Bornholmer Straße bis zur Oberbaumbrücke den ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer nach.

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Moritz van Dülmen, Geschäftsführer Kulturprojekte Berlin ergänzt: „Unser Konzept, die Menschen zu mobilisieren und auf die Straße zu bringen, ist wunderbar aufgegangen. Besucherinnen und Besucher konnten sich den ehemaligen innerstädtischen Grenzverlauf in einer sehr besonderen Atmosphäre vergegenwärtigen. Und sie konnten dramatische, traurige und mitunter auch kuriose Mauergeschichten am authentischen Ort erfahren. Familien, Freunde, Touristengruppen, die meisten zu Fuß oder per Rad unterwegs, nahmen sich stundenlang Zeit, um wirklich alles zu erleben. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die Emotionen der Menschen anzusprechen. Ich danke den unzähligen Helfern, die in einer großen Gemeinschaftsaktion dieses hochkomplexe Projekt gestemmt haben.“

Photography by Camilo Brau, 2014

In Ausstellungen, Filmscreenings, Führungen, Gesprächen und Feierlichkeiten entlang der Lichtgrenze setzten sich die Besucher intensiv und eindringlich mit den Ereignissen von vor 25 Jahren auseinander. Die geplanten 100 Führungen am Mauerpark, Checkpoint Charlie und an der East Side Gallery wurden wegen der großen Nachfrage spontan aufgestockt. Mehr als 5.000 Besucher erfuhren bei den einstündigen Rundgängen viele historische Details zum Leben in der geteilten Stadt. Auch die filmische Gedenkarbeit auf den 13 Videoscreens entlang der Strecke zog die Menschen in Bann. Die eigens produzierte Filmcollage „Mauerstücke“ aus historischem, teilweise noch unbekanntem Filmmaterial fand immer wieder großen Beifall. Auch die Live-Übertragung der ARD von der Ballonaktion im Rahmen des Bürgerfests der Bundesregierung am Brandenburger Tor war auf den Videoscreens zu sehen.

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Die von der Robert-Havemann-Gesellschaft konzipierte Ausstellung entlang der Strecke mit 100 Mauergeschichten war ebenfalls ein Publikumsmagnet. Vor den markanten blauen Schaukästen bildeten sich immer wieder Menschentrauben. Sie funktionierten wie Treffpunkte, an denen die Menschen schauten, angeregt diskutierten, miteinander ins Gespräch kamen, sich gegenseitig Dinge erklärten. Das Buch zum Jubiläum „25 Jahre Mauerfall“ war der absolute Renner. Die erste Auflage war am Abend ausverkauft.

Das Jubiläumsprojekt wird auf Initiative des Landes Berlin von der gemeinnützigen Kulturprojekte Berlin GmbH in Zusammenarbeit mit der Robert-Havemann-Gesellschaft und in Kooperation mit der Stiftung Berliner Mauer realisiert. Die Lichtinstallation basiert auf einer Idee von Christopher Bauder und Marc Bauder.

 

Info: www.berlin.de/Mauerfall2014 , www.havemann-gesellschaft.de

 

Eindrücke von der Lichtgrenze (Fotos: Kulturprojekte Berlin/Alexander Rentsch/Camilo Brau/Hamish Appleby)