Quadriennale erreicht Zielvorgaben

Die dritte Quadriennale Düsseldorf mit ihrem Leitthema „Über das Morgen hinaus“ lockte vom 4. April bis 10. August 2014 insgesamt mehr als 310.000 Kulturinteressierte in die Quadriennale-Ausstellungen und zu den zahlreichen Sonderveranstaltungen. Damit verzeichnet das alle vier Jahre stattfindende Festival der Bildenden Kunst im Vergleich zu seiner letzten Ausgabe in 2010 einen Zuwachs von mehr als 60.000 Besuchern und das bei gleichbleibendem Budget und einem umfangreichen Festivalprogramm mit zahlreichen Publikums-Highlights.

„Die Quadriennale Düsseldorf 2014 hat ihre Ziele erreicht“, bilanziert Hans-Georg Lohe, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf und Geschäftsführer der Quadriennale GmbH. „Die Besucherzahl liegt über den Erwartungen, wir haben durch die Einbeziehung vieler Partnerprojekte und Social Media-Aktivitäten ein jüngeres Publikum angesprochen. Und das Kunstfestival erzielte eine beachtliche nationale wie internationale Medienresonanz“, berichtet der Kulturdezernent. Damit stärkt die Quadriennale Düsseldorf 2014 die Positionierung Düsseldorfs als Kunstmetropole.

Insgesamt 13 Museen, Ausstellungshäuser und Partner-Institute präsentierten hochkarätige Ausstellungen, die das Leitthema aufgriffen. Besonders die kleinen und mittleren Häuser profitierten von dem Kunstfestival. Die diesjährige Quadriennale Düsseldorf verstand sich verstärkt als urbanes Kunstfestival. Ein lebendiges Programm unter Einbeziehung vieler Kulturpartner ermöglichte es den Gästen, Kunst auch außerhalb der Museen im Stadtraum zu entdecken und zu erkunden. Dies begann bereits mit der Eröffnung am 4. April 2014: Anstelle eines Festaktes erklang von den Dächern aller teilnehmenden Häuser die „Fanfara Futurista‛, für die der Künstler Rochus Aust sogenannte „Quadraphone‛ geschaffen hatte – silberfarbene Schalltrichter, die das Klangkunstwerk in die Weite trugen. Ebenso experimentell waren die drei langen Quadriennale-Nächte angelegt, mit denen sich das Festival der Bildenden Kunst anderen Kunstgattungen öffnete: So wurde während der Videonacht auf Fernsehern in gewöhnlichen Altstadtkneipen Videokunst gezeigt. Bei der Musiknacht kooperierte die Quadriennale Düsseldorf mit dem Open Source Festival. Und zur Performancenacht legte die Künstlerin Stephanie Senge gemeinsam mit Passanten ein „Konsum-Mandala von und für Düsseldorf“ im Ehrenhof.

Erstmals hat die Quadriennale Düsseldorf auch bewusst die künstlerische Off- Szene einbezogen und den Ausstellungsreigen der etablierten Kunsthäuser mit einer Schau in einer stillgelegten TOOM-Baumarkt-Halle erweitert. „Another Place / Another Space / Together.“ verzeichnete so viele Besucher, dass die Türen ein Wochenende länger geöffnet blieben als geplant.
Insgesamt bestand das Festivalprogramm der Quadriennale Düsseldorf 2014 aus 15 Begleitprojekten, die einerseits von den Veranstaltern selbst initiiert und andererseits von den teilnehmenden Ausstellungshäusern oder von anderen Partnern an die Quadriennale GmbH herangetragen wurden. Mit diesem Beziehungsnetz sind bekannte Allianzen gepflegt worden und neue entstanden, was wesentliche Voraussetzung für ein Kunstfestival dieser Größe ist.

Die Veranstalter der Quadriennale Düsseldorf 2014 bewerten das Kunstfestival als Erfolg: Die anvisierte Besucherzahl wurde weit überschritten, es gibt nun ein nachhaltiges Netzwerk in der Kunststadt Düsseldorf, das als Impulsgeber für neue Projekte dient. Dennoch ist mit Festivalabschluss auch Zeit für Evaluation: „Wir stecken mit der dritten Ausgabe der Quadriennale Düsseldorf noch immer mitten im Entwicklungsprozess“, erklärt Hans-Georg Lohe. „Ein Festival solcher Größe benötigt Zeit, seine Strahlkraft vollends zu entfalten. Dass es nur alle vier Jahre stattfindet, ist dabei eine Herausforderung, die wir als Chance nutzen müssen“, ergänzt er. Ob es 2018 eine Fortführung der Quadriennale Düsseldorf geben wird, ist eine politische Entscheidung. Auf einen schnellen Beschluss drängt nicht nur die Öffentlichkeit. „Wenn die Quadriennale Düsseldorf in die vierte Runde gehen soll, müssen wir bereits jetzt mit den Planungen beginnen“, erklärt Angela Eckert-Schweizer, Geschäftsführerin der Quadriennale GmbH. Besonders die immer wieder aufkommende Kritik, dass das Leitthema der diesjährigen Quadriennale Düsseldorf „Über das Morgen hinaus“ zu verkopft und unzugänglich gewesen sei, veranlasst sie, die Dringlichkeit zu betonen: „Die Herangehensweise an eine Quadriennale Düsseldorf 2018 muss umgedreht werden: Das Motto muss vor den Ausstellungskonzepten stehen und das ist zeitintensiv“, weiß Eckert-Schweizer. Eine entscheidende Frage sei dabei auch, ob es einen Programmleiter geben solle, bei dem alle Fäden zusammen laufen oder ob eine zielorientierte Projektleitung ausreiche. Zudem brauche eine Quadriennale Düsseldorf mindestens einen Publikumsmagneten. Diese Vorbereitungen seien aufwendig. Angeregt wird ein Hearing mit Vertretern der Kunstinstitutionen und Kunstszene sowie den Verantwortlichen der Politik im Hebst 2014.

Info: www.quadriennaleduesseldorf.de