Prof. Dr. Peter Schäfer wird neuer Direktor der Stiftung Jüdisches Museum Berlin

Der Stiftungsrat der Stiftung Jüdisches Museum Berlin (JMB) hat auf Vorschlag der Kulturstaatsministerin Prof. Dr. Peter Schäfer einstimmig zum neuen Direktor des JMB berufen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters erklärte: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, mit Prof. Schäfer einen international wirkenden und renommierten Experten der Judaistik als neuen Direktor des Jüdischen Museums Berlin zu gewinnen. Peter Schäfer kommt aus Berlin und kann mit seinen vielfältigen Kontakten in die jüdische Welt, vor allem nach Israel und in die USA, in hervorragender Weise für die Verständigung in diesem sensiblen Feld wirken. Ich bin mir sicher, dass er das Werk von Prof. Blumenthal engagiert fortführen, an die bisherigen Erfolge des Hauses anknüpfen und eigene Akzente setzen wird.“ 

Prof. Dr. Peter Schäfer wird neuer Direktor der Stiftung Jüdisches Museum Berlin

Prof. W. Michael Blumenthal, der bisherige Direktor des JMB, wird sein Amt zum 1. September 2014 auf eigenen Wunsch niederlegen, dem JMB jedoch weiterhin in beratender Funktion als Gründungsdirektor zur Verfügung stehen. Staatsministerin Monika Grütters betonte: „Der beispiellose Erfolg des Jüdischen Museums Berlin ist ganz wesentlich der Leidenschaft und Tatkraft Prof. Blumenthals zu verdanken. Für sein jahrelanges Engagement gebührt ihm unser größter Dank – gerade auch in Anbetracht seines persönlichen Lebensweges.“

Prof. Blumenthal, der als Kind mit seiner Familie vor den National-Sozialisten fliehen musste und nach seiner Emigration in die USA eine vielseitige Laufbahn im Bereich der Wissenschaft, Politik und Wirtschaft einschlug, ist seit 1997 Direktor des damals noch in Planung befindlichen JMB. Unter seiner Leitung wurde 1999 der Neubau von Daniel Libeskind fertiggestellt und 2001 das JMB mit seiner ständigen Ausstellung zu zwei Jahrtausenden deutsch-jüdischer Geschichte eröffnet. In der Folgezeit gelang es Blumenthal, das JMB zu einem der meistbesuchten Museen Berlins mit jährlich über 700.000 Besuchern und zum größten Museum seiner Art in Europa auszubauen.

Sein Nachfolger, Prof. Dr. Peter Schäfer, ist einer der international angesehensten Judaisten der heutigen Zeit, dessen wissenschaftliches Werk einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der Geschichte, Literatur und Theologie des antiken und frühmittelalterlichen Judentums darstellt. Prof. Schäfer promovierte und habilitierte in Judaistik und lehrte in der Folgezeit zunächst an den Universitäten Tübingen, Köln und der Freien Universität Berlin, bevor er 1998 an die Princeton University in den USA ging. Dort wurde er Inhaber des Ronald O. Perelman-Lehrstuhls und 2005 Direktor des Studienprogramms in Judaistik. Für sein wissenschaftliches Werk wurde er unter anderem mit dem Leibniz-Preis und dem renommierten Andrew W. Mellon Foundation Distinguished Achievement Award geehrt.

Die Stiftung Jüdisches Museum Berlin, eine bundesunmittelbare Stiftung öffentlichen Rechts, hat das Ziel, jüdisches Leben in Berlin und Deutschland zu erforschen und darzustellen sowie einen Ort der Begegnung zu schaffen. Finanziert wird die Stiftung mit einem jährlichen Zuschuss von über 13 Millionen Euro aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Info: www.jmberlin.de

 

Dr. Peter Schäfer (Foto: Privat)