Deutsche Bahn kündigt Sonderausstellung zum Einsatz von Strafgefangenen bei der Deutschen Reichsbahn an

Die Deutsche Bahn wird eine Studie in Auftrag geben, um den Einsatz von Strafgefangenen und den Häftlingstransport bei der Deutschen Reichsbahn von Wissenschaftlern umfassend aufarbeiten zu lassen. Das kündigte jetzt DB-Vorstandsvorsitzender Rüdiger Grube an: „Die Deutsche Bahn hat in der Vergangenheit bereits mit Publikationen und Austeilungen die Verstrickungen der Reichsbahn mit dem verbrecherischen Nazi-Regime dokumentiert. Wenn es jetzt Hinweise gibt, dass die Reichsbahn der DDR Strafgefangene als Arbeitskräfte ausgebeutet hat, dann nehmen wir das sehr ernst. Uns liegt sehr daran, dass dieses bisher weitgehend unbekannte Kapitel aus der Geschichte der Reichsbahn konsequent durchleuchtet und dokumentiert wird.“ 

Die Deutsche Bahn reagiert damit auf die Vorstellung eines Forschungsberichts „Zwangsarbeit in der SBZ/DDR“, in dem von entsprechenden Vorgängen berichtet wird. Bislang lagen der DB keine entsprechenden Erkenntnisse vor, auch gab es keine wissenschaftliche Einzelstudie zu diesem Thema. Bereits 1999 hatte die DB die Geschichte der Reichsbahn in der DDR im Rahmen der Studie „Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart“ erforschen lassen, ohne dass sich dabei Hinweise zu diesem Thema ergeben hätten.

Die Ergebnisse der von der DB angekündigten Studie sollen anschließend auch in einer Ausstellung dokumentiert und einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Damit knüpft die DB an die sehr erfolgreiche Wanderausstellung „Sonderzüge in den Tod“ an, mit der die Rolle der Reichsbahn im Nationalsozialismus seitens der DB dokumentiert worden ist. Auch in der Dauerausstellung im DB Museum Nürnberg ist dieses dunkle Kapitel aus der Geschichte der Eisenbahn in Deutschland dargestellt.

 

Info: www.deutschebahn.com