Fraunhofer macht Kulturerbe interaktiv erlebbar

Jugendliche und junge Erwachsene sind eine Zielgruppe, die Museen nur schwierig erreichen. Oft finden diese keinen Zugang zu den Museumsexponaten. Im EU-Projekt CHESS nutzen Forscher des Fraunhofer IGD Smartphones, um den Besuchern einen völlig neuen Blick auf die Exponate zu bieten. Die Präsentation passt sich an persönliche Interessen an. 

Fraunhofer macht Kulturerbe interaktiv erlebbar

Gemeinsam mit internationalen Partnern haben die Fraunhofer-Forscher daran gearbeitet, mittels Augmented Reality (Erweiterter Realität, kurz AR) den Besucher durch das Museum zu begleiten. Das funktioniert so: Die Besucher halten ihr Tablet oder Smartphone vor eine antike Statue und über die integrierte Kamera werden zusätzliche Informationen wie 3D-Grafiken zum Ausstellungsstück auf dem Display eingeblendet. So können die Museumsbesucher zum Beispiel eine Rekonstruktion der historischen prächtigen Bemalung der altgriechischen Jagdgöttin Artemis in Überlagerung der aufgenommenen Statue verfolgen. Artemis persönlich erzählt dabei ihre Geschichte.

Grundlage der Anwendung sind so genannte 3D-Tracking-Techniken. Mit diesen ist es möglich die Exponate sicher in Echtzeit zu erkennen. „Mit Hilfe dieser Technologie wird der Museumsbesuch zum spielerischen und interaktiven Erlebnis ohne von den Exponaten abzulenken“, sagt Jens Keil vom Fraunhofer IGD. So kann man durch ein Museum laufen und mittels Smartphone Kunstwerke betrachten, während die CHESS-App diese förmlich zum Leben erweckt oder in alter Farbpracht präsentiert. Technologisch setzt das Fraunhofer IGD hierfür auf eigene Erweiterungen von Internettechnologien. Das macht CHESS nicht nur sehr praktisch für Besucher, sondern auch für Kuratoren. Diese können Inhalte schnell und einfach erstellen, ohne gleich eine ganze Software neu zu programmieren. Erprobt wurde das System bereits im Akropolis Museum in Athen und in der Cité de l’Espace in Toulouse.

 

Info: www.igd.fraunhofer.de

 

Artemis in AR (Foto: Fraunhofer IGD)