Mythos Chanel im MKG

Die Ausstellung „Mythos Chanel“ im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) geht der Frage nach, warum Coco Chanel als Person und die durch sie begründete Marke „Chanel“ bis heute so große Aufmerksamkeit erfahren. Die Biografie der Modedesignerin und das Image, das sie von sich kreiert hat, werden dabei ebenso beleuchtet wie die Weise, mit der Karl Lagerfeld seit 1983 dieses Erbe mit den Strömungen des jeweiligen Zeitgeschmacks verbindet. Die Ausstellung zeigt bis zum 18. Mai 2014 insgesamt über 200 Exponate aus bedeutenden Sammlungen, darunter Kostüme, Accessoires, Schmuck, Werbegrafik, historische Fotografien und über 75 Modemagazine aus der Zeit von 1920 bis 1971. Neben 54 originalen, teils mehrteiligen Outfits aus dem Haus Chanel, darunter 38 aus der Zeit der Modeschöpferin, und über 50 Schmuck-Kreationen sind erstmals über 35 Adaptionen der Chanel-Klassiker zu sehen, die auf ihre ganz eigene Art und Weise den „Mythos Chanel“ spürbar werden lassen.

 

Die Ausstellung nähert sich dem „Mythos Chanel“ in drei Kapiteln. Der erste Teil dokumentiert mit 38 originalen Kleidungstücken, Accessoires und über 50 Modeschmuck-Objekten aus der Zeit zwischen 1925 und 1971 das Schaffen der Modedesignerin. Zu Chanels Schaffensperiode vor dem zweiten Weltkrieg zählen Abend- und Tagesmode und das Parfüm „Chanel N° 5“, von dem ein Originalflakon zu sehen ist. Nach ihrer Rückkehr nach Paris 1954 führt Chanel ihr Haus bis zum ihrem Tod 1971 weiter. Aus dieser Zeit zeigt die Ausstellung unter anderem rund zehn Kleidungsstücke, die Chanel für die Schauspielerin Marlene Dietrich entworfen hat, darunter Tageskleidung und Kleidung für repräsentative Anlässe. Außerdem ist eine große Anzahl Modeschmuck zu sehen, ergänzt durch originale Fotografien.

 

Das zweite Kapitel beleuchtet die bis heute anhaltende Bedeutung der Chanel-Klassiker. So stehen historischen Originalen des Chanel-Kostüms rund 20 verschiedene Adaptionen gegenüber, darunter Modelle anderer Modehäuser, unbekannter Ateliers und Konfektionären. Der Reigen der „Lookalikes“ und „entfernten Verwandten“ endet dabei nicht mit der Lebenszeit von Chanel, sondern bezieht die aktuelle Mode mit ein.

 

Im dritten Abschnitt steht das Schaffen von Karl Lagerfeld für das Haus Chanel im Mittelpunkt. Er hat es verstanden, die Marke zu modernisieren, ohne ihre typischen Merkmale zu verleugnen. Die Ausstellung zeigt insbesondere Stücke, die Chanel-Klassiker zitieren, oder mit Details der berühmten Vorgängerin Referenz erweisen. Auch diese Auswahl wird durch Modeschmuck ergänzt. Der Kreis schließt sich, da auch Lagerfelds aktuelle Winterkollektion 2013/14 mit der legendären Anfangszeit Coco Chanels spielt. In der Ausstellung sind auch über 100 historische Modemagazine aus den Jahren 1920 bis 1971 zu sehen, darunter eine Ausgabe der amerikanischen Vogue vom 1. Oktober 1926, in dem das „Kleine Schwarze“ abgebildet ist. Sie sind das wichtigste Medium für die Verbreitung und Rezeption der Mode Chanels und können von den Besuchern auf dem Tablet-Computer durchgeblättert werden.

 

Die Ausstellung „Mythos Chanel“ wurde konzipiert von Dr. Maria Spitz, Draiflessen Collection Mettingen, und dort vom 6. April bis 7. Juli 2013 gezeigt. Vom 12. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014 war sie im Gemeentemuseum Den Haag zu sehen. In Hamburg wird die Ausstellung teilweise neu zusammenstellt und gestaltet. Mit dem Mitteln der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen konnten für die Hamburger Ausstellung zwölf originale Chanel-Modelle erworben werden.

 

Info: www.mkg-hamburg.de