Neue Ausstellung blickt in das „Herz des Museums“

So kennt der Besucher das Museum: In einer Ausstellung zeigen sich die Objekte auf Sockeln und in Vitrinen, schön beleuchtet und aufwändig inszeniert. Aber wohin wandern die Dinge nach dem Ende einer Ausstellung und wo lagern Sammlungen, die noch nie in einer Museumspräsentation zu sehen waren? Die neue Ausstellung „Gegenwelten: Die unsichtbare Seite der Dinge“ im Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) richtet den Blick vom 16. November 2013 bis 23. März 2014 auf diesen verborgenen Ort, seine Vielfalt und seine Regeln: das Depot. Es ist gewissermaßen das Herz eines Museums und bildet zugleich eine „Gegenwelt“ zu Ausstellung, Inszenierung und erklärender Präsentation.

 

Neue Ausstellung blickt in das „Herz des Museums“

 

In enger Zusammenarbeit mit Studierenden des Instituts für Bildende Kunst und Kunstwissenschaft der Stiftung Universität Hildesheim unter Leitung von Prof. Dr. Viola Vahrson hat Dr. Ulrich Menter, Leiter der völkerkundlichen Sammlung des RPM, die neue Ausstellung in zwei Jahren entwickelt. Im Rahmen des internationalen Forschungs- und Ausstellungsprojekts „Gegenwelten“ wurde ein Konzept erarbeitet, das eine „Gegenwelt“ zeigt, in der mit den Dingen anders umgegangen wird, als wir es von einem Museum gewöhnt sind.

 

Entstanden ist eine Präsentation mit rund 300 Exponaten, Fotos, Filmen und interaktiven Elementen, die dem Besucher einen Einblick in das sonst unsichtbare Innere des Museums ermöglicht. Hier führen die Objekte ein streng geregeltes „Leben“ jenseits ihrer quasi „offiziellen“ musealen Präsentation und Deutung: mit Sammlungsnamen, Inventarnummern oder Standortbezeichnungen.

 

Darüber hinaus verfolgt die Schau die Stationen, die ein Objekt im Museumsbetrieb durchläuft – vom Transport in das Museum über die verschiedenen Arten der Erfassung und Kennzeichnung bis hin zur Einordnung ins Depot und veranschaulicht dabei etwa, welche Anforderungen an den Schutz und den Erhalt von Objekten gestellt werden oder welche Möglichkeiten und Grenzen die restauratorische Arbeit hat.

 

Info: www.rpmuseum.de , www.gegenwelten.eu

 

Key Visual Gegenwelten-Ausstellung, (Foto: RPM)