Werke aus dem Kunstbestand des ifa im ZKM Karlsruhe

Das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) zeigt im ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe ab dem 26. Oktober 2013 unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten die Ausstellung Weltreise. Kunst aus Deutschland unterwegs. Aus dem Bestand zeitgenössischer Kunst des ifa erarbeiteten die Kuratoren Matthias Flügge und Matthias Winzen einen Überblick, der die wichtigsten Kunstentwicklungen in Deutschland seit 1949 nachzeichnet. Über 400 Kunstwerke von mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern stehen für unterschiedliche Positionen aus Ost und West, darunter Gerhard Altenbourg, Willi Baumeister, Joseph Beuys, Sibylle Bergemann, Chargesheimer, Carlfriedrich Claus, Hanne Darboven, Arno Fischer, Katharina Fritsch, Hermann Glöckner, Andreas Gursky, Georg Herold, Matthias Hoch, Rebecca Horn, Jürgen Klauke, Helga Paris, Peter Piller, Sigmar Polke, Neo Rauch, Gerhard Richter, Thomas Ruff, Strawalde, Klaus Staeck, Günther Uecker, Corinne Wasmuht und Wols. Den Kuratoren liegt daran, „einen international sehr erfolgreichen und innerhalb Deutschlands kaum bekannten Grundstock zu würdigen, eine Art intellektueller und künstlerischer Proviant durch die Jahrzehnte.“

Der Bestand des ifa hatte sich auf innovative Weise entwickelt. Ohne die Vorgabe eines geschlossenen Sammlungskonzeptes wurden die Werke für die weltweiten Ausstellungstourneen des ifa von jeweils beauftragten Kuratorinnen oder Kuratoren ausgewählt. Die Nähe dieser vielen verschiedenen Fachleute zu den Künstlerinnen und Künstlern bewirkte ein geistesgegenwärtiges und pluralistisches Abbild der künstlerischen Geschehnisse. Diese Nähe erklärt, warum die prozessorientierten, schwer musealisierbaren Praktiken der Fluxus-Bewegung heute einen Schwerpunkt des ifa-Bestandes bilden, und, wie folgerichtig feministische Kunst seit den 1970er Jahren ebenso wie die heute selbstverständliche Bedeutung von Künstlerinnen für das Kunstgeschehen dokumentiert wurden.

Die in dieser Dichte noch nie dagewesene gemeinsame Präsentation von Kunstwerken aus Ost und West bricht mit dem künstlerisch unergiebigen BRD-DDR-Schema. Die tatsächliche Entwicklung der Kunst richtete sich nicht nach dem Vorbild der politischen Geschichte, wie viele künstlerische Parallelen und untergründige Beziehungen offenbaren. Die Geschichte der Fotografie seit den

1950er Jahren kann aus dem ifa-Bestand prägnant dargestellt werden. In der Ost-West-Gegenüberstellung zeigt sich, dass die ostdeutsche Fotografie die unabhängigste visuelle Gattung innerhalb des zentralistischen Systems war. Es erscheint ein Katalog. Im Anschluss präsentiert das ifa die Ausstellung im Museum of Modern Art, Moscow (Museum für Moderne Kunst, Moskau).

 

Info: www.zkm.de