Germanisches Nationalmuseum präsentiert Ausstellungsprogramm für 2013
Das Ausstellungsprogramm des Germanischen Nationalmuseums wartet in diesem Jahr mit Vielfältigkeit auf und hat von Rembrandt und Richard Wagner über die Geheimnisse des Zunftwesens und ausdrucksstarke Porträtbüsten bis zur Geschichte der Jugendbewegung im Programm. Alle Themen werden neu, wissenschaftlich fundiert und besuchernah präsentiert.
Nach dem für das Germanische Nationalmuseum überaus erfolgreichen Jahr 2012 blickt Generaldirektor Prof. Dr. G. Ulrich Großmann optimistisch in die Zukunft. „Wir haben mit der Dürer-Ausstellung und als Ausrichter des Inter-nationalen Kunsthistoriker-Kongresses im letzten Jahr weltweite Beachtung erfahren. Dadurch konnten wir das Ansehen des Germanischen Nationalmuseums als spannendes Ausstellungshaus und wissenschaftliche Forschungseinrichtung festigen und weiter ausbauen.“
Wagner – Nürnberg – Meistersinger (21. Februar 2013 – 2. Juni 2013)
„Die Meistersinger von Nürnberg“ ist Richard Wagners (1813–1883) längste, heiterste und meist rezipierte Oper, die er selbst mehrfach als sein bestes Werk bezeichnete. Die mehr als 400 Seiten umfassende handschriftliche Originalpartitur aus dem Jahr 1866 erhielt das Germanische Nationalmuseum anlässlich seines 50jährigen Bestehens im Jahr 1902 als Geschenk. Sie steht im Zentrum einer Studioausstellung, die das Bild der hier geschilderten idealen Stadt einer großen deutschen Vergangenheit dem realen Nürnberg des 19. Jahrhunderts gegenüberstellt.
Rembrandt. Meister der Radierung (5. März 2013 – 26. Jan 2014)
Rembrandt Harmenszoon van Rijn, 1606 in Leiden geboren, ist einer der bekanntesten Künstler weltweit. Wesentlich zu seinem Ruhm tragen seine graphischen Blätter bei, die heute in ganz Europa als begehrte Sammlerstücke gehandelt werden. Sie zeichnen sich durch einen freien Umgang mit der Kunst der Radierung aus. Die Studioausstellung zeigt 40 Radierungen aus dem Bestand der eigenen Graphischen Sammlung, vor allem Porträts und biblische Erzählungen.
Zünftig! Geheimnisvolles Handwerk 1500 – 1800 (Eröffnung 21. März 2013)
Am 21. März öffnet das Germanische Nationalmuseum seine Pforten für die erste Überblicksschau zum Thema Zunft und Zunftwesen. Es präsentiert in dieser einzigartigen Sonderausstellung noch nie gezeigte Exponate der hauseigenen Sammlung, eine der größten und qualitätvollsten handwerksgeschichtlichen Spezialsammlungen von internationalem Rang. Rund 260 Exponate vermitteln in fünf Sektionen ein lebhaftes Bild von der Welt der Zünfte und des Handwerkers. Gezeigt werden Werkzeuge und Spezial-gerätschaften, Zunftladen und Urkunden, aber auch Meisterstücke, die das Können einzelner Handwerker eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Bis zum beginnenden 19. Jahrhundert stammte nahezu alles, was die Bevölkerung zur Lebensbewältigung nicht selbst herstellen konnte, aus der Hand eines Handwerkers. Zünfte schufen dafür einheitliche Rahmenbedingungen – sie regelten Zuständigkeiten, garantierten für Qualität und übernahmen öffentliche Aufgaben. Neueste Forschungsergebnisse liefern die Grundlage für noch nie erzählte Geschichten rund um eines der wesentlichsten und prägenden Kapitel im Alltagsleben einer historischen Stadt.
Charakterköpfe. Die Bildnisbüste in der Epoche der Aufklärung (6. Juni – 6. Oktober 2013)
Die Porträtbüste ist eine der faszinierendsten Gattungen der Bildhauerkunst. Ende des 18. Jahrhunderts war sie, wie in kaum einer anderen Epoche, von der Gleichzeitigkeit gegensätzlicher Stile bestimmt. Die Bildnisse orientierten sich an Idealbildern, an der Antike oder stellten den Porträtierten – nicht immer vorteilhaft – in einem packenden, ungeschönten Realismus dar. Die Ausstellung beleuchtet grandiose Facetten einer an politischen wie geistigen Spannungen reichen Epoche und vermittelt eine lebhafte Vorstellung vom neuartigen Interesse der Aufklärung am Menschen.
Aufbruch der Jugend. Deutsche Jugendbewegung zwischen Selbstbestimmung und Verführung (26. September 2013 – 19. Januar 2014)
Als „Fest der Jugend“ wurde es bejubelt: das Meißnerfest im Oktober 1913. Tausende Anhänger der Freideutschen Jugend versammelten sich damals auf dem Hohen Meißner, um für Selbstbestimmung und Eigenverantwortung zu kämpfen. Die 100. Wiederkehr dieses Ereignisses nimmt das Germanische Nationalmuseum zum Anlass, sich erstmals in eine Sonderschau der Geschichte der deutschen Jugendbewegung zu widmen.
Als eigene Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter ist der Begriff „Jugend“ ein Produkt des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Bald stand er symbolisch für Erneuerung, Zukunft und Aufbruch. Vor allem Künstler und Lebensreformer strebten auf der Suche nach alternativen Lebensformen diesem Idealbild nach.
Die Ausstellung umfasst die verschiedenen Facetten der Jugendbewegung, vom Wandervogel über die radikale Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus bis hin zu den ersten Open- Air-Festivals in den 1960er Jahren.
Info: www.gnm.de