Neue Ausstellung im Brüder Grimm-Museum Kassel: „Es war einmal – 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen“
Die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm zählen zu den weltweit bekanntesten Werken der Literaturgeschichte. In 170 Sprachen lassen sich Übersetzungen der Geschichten um Rotkäppchen, Aschenputtel, Dornröschen und Co. heute nachweisen. Vor 200 Jahren, am 20. Dezember 1812, wurde der erste Band der „Kinder- und Hausmärchen“ veröffentlicht. Anlässlich dieses Jubiläums stellt eine große Sonderausstellung im Brüder Grimm-Museum Kassel am Beispiel ausgewählter Märchenstoffe die Frage nach dem Umgang der Brüder Grimm mit ihren mündlichen und schriftlichen Quellen.
Gut zwei Jahre nach der Erstveröffentlichung erschien Ende 1814, Veröffentlichungsdatum 1815, der zweite Band der „Kinder- und Hausmärchen“. Die beiden Bände, die sogenannte Große Ausgabe, die später noch mit einem Kommentarband versehen wurde, kam zu Lebzeiten der Brüder Grimm bis 1857 in insgesamt sieben stetig erweiterten und bearbeiteten Auflagen heraus. Erst durch die poetische Bearbeitung der ursprünglichen Erzählstoffe schufen Jacob und Wilhelm Grimm die Grundlage für eines der erfolgreichsten und meistverbreiteten Bücher der Weltliteratur.
Ihren Siegeszug traten die „Kinder- und Hausmärchen“ vor allem nach dem Jahr 1825 an, als Wilhelm Grimm fünfzig besonders für Kinder geeignete Geschichten auswählte und diese, mit sieben Illustrationen ausgestattet, in einer sogenannten „Kleinen Ausgabe“ veröffentlichte. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden allein 50 Auflagen der Kleinen Ausgabe gedruckt, die ersten zehn noch zu Lebzeiten der Brüder Grimm.
Die neue Ausstellung im Grimm-Museum geht der Frage nach, was die Erzählgattung „Grimm“ ausmacht. Sind es Volksmärchen, Zaubermärchen, Kindermärchen oder Kunstmärchen? Präsentiert werden Beispiele aus der Illustrationsgeschichte der Märchen sowie einige räumliche Installationen. Zur Darstellung kommen auch bedeutende bibliophile Erstausgaben vom 16. bis 20. Jahrhundert sowie herausragende künstlerische Interpretationen einzelner Märchen.
Info: www.stadt-kassel.de