Zeugen eines Massenmords: Hexenprozessakten der Staatsbibliothek Bamberg

Eine Ausstellung der Staatsbibliothek Bamberg in Kooperation mit dem Bezirk Oberfranken als Teil des Programms der Themenwochen zur Hexenverfolgung  zeigt vom 9. Oktober bis zum 24. November eine Auswahl aus dem Aktenmaterial, aber auch andere Objekte zur Geschichte der Bamberger Hexenprozesse.Ein bedrückendes Kapitel der Bamberger Geschichte ist die Verfolgung vermeintlicher Hexen im 17. Jahrhundert. Hunderte von schuldlosen Frauen und Männern wurden zwischen 1616 und 1631 im Hochstift Bamberg hingerichtet, weil sie unter Folter ausgesagt hatten, mit dem Teufel einen Pakt geschlossen und Schadenszauber ausgeübt zu haben. Der wichtigste Quellenbestand zur Geschichte der Bamberger Hexenprozesse, darunter die Protokolle der Verhöre, liegt in der Staatsbibliothek Bamberg. Die Prozessakten wurden im 19. Jahrhundert, da sie für die Verwaltung nicht mehr von Nutzen waren, als Altpapier verkauft. Durch günstige Umstände blieben sie erhalten und gelangten in verschiedenen Partien in die damalige Königliche Bibliothek Bamberg.Einen theologiegeschichtlichen Zugang zu dem Thema eröffnet der Vortrag, den Domkapitular Dr. Norbert Jung am Dienstag, den 9. Oktober 2012, um 19:00 Uhr in der Staatsbibliothek Bamberg halten wird: „Die Hexenverfolgung in theologiegeschichtlicher Perspektive“. Vortrag und Ausstellung sind Teil des Programms der Bamberger Themenwochen „Die Hexenprozesse im Hochstift Bamberg – eine vorläufige Bilanz“.Info: www.staatsbibliothek-bamberg.de